Interpretation von Wetterradar

Wetterradar

Das luftgestützte Wetterradar ist ein hervorragendes Hilfsmittel für Flugzeuge, um gefährliche Wolken, wie z.B. Cbs, zu vermeiden. Es wurde erfunden und entwickelt, um die Position aktiver und signifikanter Wolkenzellen und deren Intensität zu ermitteln und dem Piloten Informationen zu deren Vermeidung zu liefern. Damit Piloten das Wetterradar jedoch erfolgreich nutzen können, um sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten, müssen sie gut verstehen, wie das Wetterradar funktioniert, wie man die Technologie einsetzt und wie man die Informationen und Anzeigen interpretiert.

Wie funktioniert es?

Wetterradar funktioniert nach dem Prinzip, Radiowellen auszusenden und die Energie der zurückkehrenden Radiowellen sowie die Zeit zu messen, die sie für die Rückkehr benötigen. Das Reflexionsvermögen von Wasserteilchen hängt von der Größe, der Konzentration und der Zusammensetzung des Niederschlags ab. Je größer die Größe des Wassertropfens und die Intensität, desto größer ist das Reflexionsvermögen. Je „feuchter“ der Niederschlag ist, desto größer ist das Reflexionsvermögen. Es ist zu beachten, dass das Frequenzband der Funkwellen (X-Band) so gewählt ist, dass es keine Wolken, kleinen Niederschläge wie Nieselregen, Nebel oder Wind erkennen kann, da die Tröpfchen zu klein sind oder gar nicht existieren. Auch Windscherungen oder Turbulenzen in der Luft können nicht erkannt werden, da die Niederschläge nicht vorhanden sind, es sei denn, es handelt sich um einen Microburst.

Wege zur Vermeidung von Problemen

Cb in Neuseeland können sich leicht bis zur Flugfläche 250 oder 25000 Fuß erstrecken (oder im Spätsommer in der Gegend von Auckland sogar noch höher). Frontale Cbs bilden sich normalerweise in einer Linie. Sie weichen oft aus. Konvektive Cbs hingegen sind willkürlich verteilt und ständig in Bewegung und Veränderung. Außerdem bewegen sich Gewitter wahrscheinlich in dieselbe Richtung wie der im Wetterbericht angegebene Wind in 10.000 Fuß Höhe.

Halten Sie so viel Abstand wie möglich zwischen Flugzeug und aktiven Cb-Zellen. Als grober Richtwert sollten 20 NM seitlich und 5000 Fuß vertikal ausreichen, um das Risiko schwerer Turbulenzen zu vermeiden.

Vermeiden Sie rote und magentafarbene Bereiche, da diese Farben für sehr intensive Niederschlagsgebiete und Turbulenzen im Zusammenhang mit Cbs stehen.

Bestimmen Sie einen ausreichenden Steuerkurswechsel, der dem Flugzeug genügend Raum lässt, um eine Cb in einem sicheren seitlichen Abstand zu umgehen. Manchmal kann es möglich sein, über eine Cb zu steigen, aber dies hängt von der Situation und anderen Betriebsfaktoren ab.

Lenken Sie das Flugzeug auf die windzugewandte Seite einer Cb um, da sich neue Zellen oft auf der windabgewandten Seite eines Gewitters bilden und auch in windabgewandten Wirbeln Turbulenzen auftreten können.

*Grün: leichter Niederschlag

*Gelb (oder bernsteinfarben): mittlerer Niederschlag

*Rot: starker Niederschlag

*Magenta: Extrem starker Niederschlag

Die Piloten müssen die Informationen auf der Anzeige interpretieren, um einen Hinweis auf die bestehende Gefahr zu erhalten. Bei der Interpretation sollten die Piloten die folgenden Faktoren in Betracht ziehen:

Schwarzes Loch: Wenn sich innerhalb der aktiven Zellen ein schwarzes Loch befindet, ist zu beachten, dass das Signal durch die aktiven Zellen abgeschwächt wurde, so dass das Rücksignal zu schwach ist, um gesehen zu werden. Der Pilot sollte die schwarzen Löcher als potenzielle Gefahrenquellen betrachten.

Wettervorhersage: Der Gefrierpunkt und die Wettervorhersage für das Gebiet, in dem der Flug stattfinden soll, helfen dem Piloten, die Farben der Anzeige auf das erwartete Wetter abzustimmen. Beispielsweise würde bei einem Flug unterhalb des Gefrierpunkts ein großer grüner Bereich auf dem Display eine stratiforme Wolke und leichten bis mäßigen Regen anzeigen, der keine Gefahr darstellt. Der Pilot könnte dann mit der Wettervorhersage vergleichen, um die Interpretation zu bestätigen. Bei Flügen über dem Gefrierpunkt hingegen könnte ein grüner Bereich möglicherweise eine aktive Zelle und trockenen Hagel anzeigen – eine eindeutige Gefahr. Dies könnte manchmal aufgrund der schlechten Reflektivität schwer zu erkennen sein.

Form: Die folgenden Formen sind gute Anzeichen für gefährliches Wetter:

1. nahe beieinander liegende Bereiche unterschiedlicher Farbe sind ein guter Hinweis auf starke Turbulenzen

2. die Formen Finger, Haken, U-Form und gezackte Ränder sind gute Anzeichen für starken vertikalen Zug und damit für schweren Hagel

3.schnell wechselnde Formen zeigen instabiles Wetter an

Wetterradar-Kontrollen

Für die Bedienung des Wetterradargeräts stehen dem Piloten in der Regel vier Hauptbedienelemente zur Verfügung.

1. Neigung der Antenne

Die Kenntnis der korrekten Antennenneigung führt zu einer optimalen Erfassung und Visualisierung von bedeutendem Wetter. Die Wetterinformationen, die auf dem Display angezeigt werden, müssen sich nicht unbedingt vor dem Flugzeug oder auf Flughöhe befinden. Die Informationen auf dem Display zeigen jedoch die vom Radarstrahl abgeschnittenen Signale an. Die Piloten müssen den Winkel zwischen dem Zentrum des Strahls und dem Horizont bestimmen und einstellen, um nützliche Informationen auf dem Display zu erhalten.

2. Anzeigebereich

Die meisten Wetterradargeräte haben eine maximale Reichweite von 200 nm. Piloten können die Reichweite anpassen, um die von ihnen benötigten Wetterinformationen zu erhalten. Wenn zum Beispiel ein signifikantes Wetter festgestellt wird, sollten Piloten die maximale Reichweite auf 80 nm oder weniger einstellen, um diese bestimmte Zelle zu vermeiden und nur zu überwachen. Gibt es hingegen mehr als eine aktive Zelle, sollten sowohl ein höherer als auch ein niedrigerer Bereich eingestellt werden, um ein „Gesamtbild“ der Situation zu erhalten.

3. Verstärkungskontrolle

Durch Ändern der Verstärkung wird die Empfindlichkeit des Radarempfängers eingestellt. Durch Auswahl von manuell und Verringern der Verstärkung wird:

die relative Intensität zwischen zwei Zellen anzeigen

die Aufmerksamkeit auf die stärkeren, also turbulenteren Zellen lenken

aktive Zellen in starkem Regen aus stratiformer Wolke lokalisieren können

die Bereiche mit schwarzen Löchern reduzieren, wenn sie aktive Zellen enthalten

4. Radar-Modus

Nur-Wetter-Modus (WX)

Wetter + Turbulenz-Modus (WX+T): Die Gebiete mit starken Turbulenzen werden auf dem Display in Magenta angezeigt. Im Modus „Nur Wetter“ wurden diese Gebiete bisher in grün angezeigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll To Top