Radare 2020-2030: Technologien, zukünftige Trends, Prognosen

Radare sind ein Schlüsselelement der Sensorik für ADAS und autonome Mobilität. Dieser Bericht untersucht zunächst die Rolle, die Radare bei verschiedenen ADAS-Funktionen wie ACC, AEB, FCA, BSD, LCW, HWA usw. spielen. Anschließend wird untersucht, wie der Radaranteil pro Fahrzeug – sowohl für Kurz-/Mittel- als auch für Langstreckenradare – mit zunehmendem ADAS- und Autonomiegrad steigen wird.

Der Bericht untersucht dann die Treiber und Trends bei den Betriebsfrequenzen weltweit. Es wird untersucht, wie Geräteparameter – einschließlich Mittenfrequenz, Bandbreite, Messzeit und virtuelle Apertur – wichtige Leistungsindikatoren (KPIs) wie Geschwindigkeit, Reichweite, Azimut und Höhenauflösung beeinflussen. Anschließend werden die heute auf dem Markt befindlichen Produkte untersucht und verglichen. Die Wertschöpfungskette – vom Chip (Fabless/IDM/Gießerei) bis zum Modulhersteller – wird skizziert.

Es werden detaillierte Marktprognosemodelle erstellt. In diesen Marktprognosen wird zunächst untersucht, wie ADAS und Autonomie in den Fahrzeugmarkt eindringen werden. Dazu wird in dem Bericht eine zwanzigjährige Marktprognose (2020 bis 2040) erstellt, wobei der Fahrzeugmarkt nach Autonomiestufen 0 bis 5 segmentiert wird. Das Prognosemodell berücksichtigt auch die Auswirkungen von Robotaxis und gemeinsam genutzten autonomen Fahrzeugen auf den gesamten Fahrzeugabsatz und prognostiziert in einem moderaten Szenario den Höchststand der Fahrzeugverkäufe um 2031/2. Diese Prognosen werden in Zusammenarbeit mit unserem Team für autonome Mobilität erstellt. Die Prognosen werden dann in Radar-Absatzzahlen umgerechnet. Um den Marktwert zu ermitteln, entwickeln wir ein moderates und ein aggressives Preissenkungsszenario für Kurz-, Mittel- und Langstreckenradare. Wir erstellen auch Prognosen für die einzelnen Halbleitertechnologien (GaAs, SiGe und Si).

Marktprognosen nach Stückzahlen, segmentiert nach ADAS und autonomer Mobilität. Der Bericht enthält auch Prognosen für Fahrzeug- und Lkw-Zahlen, die nach Autonomiestufen segmentiert sind, sowie wertmäßige Radarprognosen auf der Grundlage verschiedener Kostenentwicklungsszenarien.

Die Radartechnologie befindet sich im Wandel. Es sind in der Tat sehr spannende Zeiten für Radargeräte. Wir bieten ein detailliertes quantitatives Benchmarking verschiedener Halbleitertechnologien wie GaAs HEMT, InP HEMT, SiGe BiCMOS, Si CMOS und Si SOI. Wir berücksichtigen Höchstfrequenz, Verstärkereffizienz, lithografische Technologieknoten, Funktionsintegrationsfähigkeit, Volumen und Kosten.

Der Bericht zeigt, wie sich die Halbleitertechnologie entwickelt hat und wie sie sich in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln wird. Er zeigt, wie und wann die GaAs-Technologie der SiGe-Technologie den Rang ablief und wie SiGe nun möglicherweise der Si-CMOS-Technologie (oder SOI) den Rang ablaufen wird. Er bietet einen detaillierten Überblick über die wichtigsten bestehenden und neuen Produkte auf dem Markt, die sowohl SiGe BiCMOS als auch Si CMOS und SOI umfassen. Dabei berücksichtigen wir Unternehmen wie NXP, Infineon, ST Microelectronics, ON Semiconductor, Texas Instruments, Analog Devices, Arbe Robotics, Uhnder, Steradian, Oculii und so weiter.

Die Umstellung auf Si-CMOS und ähnliche Chips wird die Integration von mehr Funktionen in Radarchips ermöglichen. Wir zeigen, wie sich Radargeräte von einem separaten Chip für jede Funktion zu Ein-Chip-Radargeräten entwickelt haben. Die neuesten SiGe-BiCMOS- und einige neuere Si-CMOS-Radarchips enthalten mehrere Transceiver, Überwachungsfunktionen, Wellenformgeneratoren und einen ADC. Die neuesten Si CMOS-Generationen enthalten sogar einen Mikrocontroller mit Speicher sowie eine digitale Signalverarbeitungseinheit (DSP). Dies zeigt deutlich den Trend zu Single-Chip-Lösungen, die ein erhebliches Kostensenkungs- und Volumenproduktionspotenzial mit sich bringen werden.

Als nächstes werden Verpackungslösungen betrachtet. In der Vergangenheit wurden mehrere Chips direkt auf der Leiterplatte montiert und mit Draht verbunden. Heute werden die Chips mit Wafer-Level-Packaging-Technologien verpackt, z. B. WLP-BGA oder Flip-Chip-Ball-Grid-Array (BGA). Wir bieten ein Benchmarking zwischen diskreten Chips und verpackten Lösungen. Innerhalb der verpackten Lösungen vergleichen wir auch das Hochfrequenzverhalten von Flipchip, Fan-out und BGA.

Anschließend werden Trends auf Leiterplattenebene in Bezug auf Design, Material und passive Bauelemente untersucht. Hier sehen wir, wie sich die Leiterplattenanordnung entwickelt hat. In der Vergangenheit wurden zwei getrennte HF- und Digitalplatinen verwendet. Heute ist eine Hybridplatine üblich, bei der die oberste Schicht aus einem speziellen HF-Material besteht. Der Trend geht – zumindest bei kleinen Antennengruppengrößen – zu Antennen-in-Package-Designs (AiP). Einige solcher Designs sind bereits für den Einsatz in Kraftfahrzeugen qualifiziert. Längerfristig wird die Möglichkeit einer Antenne im Chip erforscht.

Die Materialanforderungen für eine geringe Einfügedämpfung bei hohen Frequenzen werden analysiert. Diese speziellen Materialien müssen niedrige Verlusttangenten aufweisen. Entscheidend ist, dass die Dielektrizitätskonstante und der Verlusttangens bei Temperatur- und Frequenzschwankungen stabil bleiben. Darüber hinaus muss die Feuchtigkeitsaufnahme gering sein und das Material muss leicht – oder mit bekannten Modifikationen – verarbeitbar sein, z. B. wie man das Cu kleben kann. Diese Studie bietet ein umfassendes Benchmarking einer breiten Palette von auf dem Markt befindlichen Materialien, darunter keramikgefüllte PTFE, LCP, PI/Fluorpolymere, Keramiken wie LTCC oder AlN, Glas usw.

Auf dem Weg zum 4D-Bildradar

Die Radartechnologie entwickelt sich weiter in Richtung eines bildgebenden 4D-Radars, das in der Lage ist, eine dichte 4D-Punktwolke zu liefern, die es ermöglicht, über die Bestimmung von Anwesenheit, Entfernung und Geschwindigkeit hinaus zu einer 3D-Objekterkennung, -klassifizierung und -verfolgung überzugehen.

Wir beleuchten und bewerten die kritischen Auswirkungen einer Vergrößerung des Antennenfeldes auf die Azimut- und Elevationsauflösung sowie auf die Datenmatrix und die Punktwolke. Die zusätzlichen hochauflösenden Informationen über Azimut und Elevation ebnen den Weg zu 4D-Bildradaren. Diese neuen Fähigkeiten werden die Grenzen zum Lidar verwischen und es dem Radar ermöglichen, in das Gebiet des Lidars vorzudringen, ohne seine Unabhängigkeit von Lichtverhältnissen und Wetter zu gefährden. Dies wird zu einer interessanten Wettbewerbsdynamik führen, auch wenn das Lidar seine Dominanz bei einigen Parametern wie der Winkelauflösung und möglicherweise der Objektklassifizierung behalten wird.

Der Bericht bietet einen Überblick über tiefe neutrale Netzwerke und tiefe Lerntechniken, die bei Kamerabildern so erfolgreich waren. Die spezifischen Herausforderungen von Radardaten werden berücksichtigt. Insbesondere wird erörtert, wie künftige Radargeräte die Radarpunktwolke verdichten können, um ihre Dichte näher an die Punktwolken von Lidars heranzuführen. Wir betrachten den Stand der Technik bei der 2D- und 3D-Objekterkennung und skizzieren einige Ansätze, die darauf abzielen, die Leistungslücke zwischen beiden zu schließen. Wir erörtern die Herausforderung der begrenzten Verfügbarkeit von gekennzeichneten Trainingsdaten und zeigen, wie einige versuchen, präzise Radarkarten zu erstellen und halbautomatische Methoden zur Kennzeichnung von Radardaten zu entwickeln, wobei häufig eine späte Fusion mit Daten von Kameras, GPS und Lidars verwendet wird.

Auch die Herausforderungen durch Interferenzen werden kurz erörtert. Es wird erwartet, dass dies eine wachsende Herausforderung sein wird, da die Anzahl der mit Radar ausgestatteten Radargeräte auf den Straßen zunehmen wird. Es werden verschiedene Ansätze in Betracht gezogen. In einigen Fällen werden die gestörten Signale lokal rekonstruiert. Bei anderen Ansätzen wird eine lose oder enge Koordinierung auf Systemebene vorgeschlagen, ähnlich wie bei Telekommunikationssystemen.

In diesen Radargrafiken wird der Stand des heutigen Radars mit dem der Zukunft verglichen.

Innovative Neugründungen

In den letzten Jahren sind mehrere innovative Radar-Neugründungen entstanden. Diese Firmen verfolgen unterschiedliche Ansätze. Einige entwickeln Radargeräte auf modernen SOI- oder CMOS-Knoten, die sehr große virtuelle Kanäle unterstützen. Dies kann in Verbindung mit den von ihnen entwickelten Verarbeitungstechniken eine echte 4D-Bildgebung ermöglichen. Andere entwickeln neuartige Techniken wie den Einsatz von Metamaterialien zur elektronischen Lenkung des Radarstrahls.

Nicht alle sind auf die Automobilindustrie ausgerichtet. Einige konzentrieren sich auf das UWB-Band und versuchen, kostengünstige, hochauflösende Radarlösungen auf einem Chip für Anwendungen wie Drohnennavigation, Überwachung von Vitaldaten, Mensch-Maschine-Schnittstellen, medizinische Bildgebung, Smart Home usw. anzubieten. Zu diesen Start-ups gehören Arbe Robotics, Uhnder, Steradian, Echodyne, Metawave, Oculii, Vayyar, Lunewave, Zendar, Ghostwave, Novelda, Omniradar (Staal Technologies), und so weiter.

Marktprognosen

Es werden detaillierte Marktprognosemodelle erstellt. Wir betrachten die Verbreitung verschiedener Stufen von ADAS und Autonomie auf dem Fahrzeugmarkt über einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Wir haben diesen langen Zeitrahmen gewählt, weil höhere Autonomiestufen Zeit brauchen, bis sie technologisch ausgereift und kommerziell nutzbar sind.

Unser Modell bietet daher eine zwanzigjährige Stückzahlprognose (2020 bis 2040), wobei der Fahrzeugmarkt nach Autonomiestufen 0 bis 5 segmentiert wird. Dieses Modell zeigt deutlich, dass die Stufe 0 vor dem Zeitraum 2032-2034 tendenziell veraltet sein wird. Es zeigt, wie die Stufe 1 langsam der ADAS-Stufe 2 weichen wird, so dass diese Stufe kurz- und mittelfristig die vorherrschende Automatisierungsstufe sein wird.

Unser Modell berücksichtigt dann den Anstieg höherer Autonomiestufen (Stufe 3, 4 und 5). Insbesondere werden die Auswirkungen von gemeinsam genutzten autonomen Fahrzeugen und Robotaxis auf die Gesamtnachfrage nach Fahrzeugen betrachtet, wobei sich zeigt, dass im Jahr 2031/2 ein Spitzenwert bei den Autoverkäufen erwartet werden kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein gemeinsam genutztes Fahrzeug eine höhere Fahrleistung erbringen kann als ein Privatfahrzeug. Nach diesem Zeitpunkt wird ein Rückgang der Gesamtfahrzeugverkäufe prognostiziert, was komplexe und weitreichende Fragen für die globale Automobilindustrie aufwirft.

Wir übersetzen unsere Fahrzeug- und Lkw-Stückzahlprognosen in Radareinheiten. Dabei betrachten wir den Radaranteil – für Kurz-/Mittel- und Langstreckenradare – pro Fahrzeug für jede Autonomiestufe. Die Erhöhung des Radaranteils pro Fahrzeug kompensiert das Aufkommen von Peak-Car. Wir entwickeln auch Marktwertprognosen, wobei wir ein moderates und ein aggressives Preisverfallsszenario für Kurz-/Mittel- und Langstreckenradare berücksichtigen.

Schließlich haben wir die Prognosen für die Stückzahlen auch nach Halbleitertechnologien aufgeschlüsselt, um zu zeigen, dass ein Technologiewandel bereits stattgefunden hat und dass wir uns in der Anfangsphase einer weiteren technologischen Austauschrunde befinden.

Das Prinzip und die Verwendung von SONAR und RADAR.

SONAR und RADAR beruhen beide auf dem Prinzip der Erkennung von Echos, die von einem Objekt zurückgeworfen werden. RADAR verwendet Radiowellen zur Erkennung und SONAR verwendet Ultraschallwellen zur Erkennung und Ortung von Unterwasserobjekten und deren Entfernung. Beide werden in der Verteidigung und im Militär eingesetzt.

SONAR steht für Sound Navigation and Ranging und RADAR für Radio Detection and Ranging. Wie der Name schon sagt, werden beide für die Navigation und die Erkennung verschiedener Eigenschaften und Merkmale von Objekten eingesetzt. Die Wellen werden grundsätzlich von einer Quelle in Richtung eines Objekts ausgesandt. Sobald die Wellen auf das Objekt treffen, prallen sie in Richtung der Quelle zurück und werden mit Hilfe von Detektoren erfasst. Auf diese Weise können die Entfernung und der Abstand der Objekte gemessen werden.

SONARS werden von Unterwasser-U-Booten zur Fernerkundung, Navigation und Kommunikation eingesetzt. Das Militär nutzt SONAR auch zur Verfolgung feindlicher Schiffe oder zur Zerstörung von Unterwasserminen. SONAR wird auch in der Forschung, Industrie und Medizin eingesetzt.

RADAR hat ebenfalls militärische Anwendungen, da sie für die Waffenkontrolle, die Lenkung von Raketen, die Navigation von Flugzeugen und die Luftverkehrskontrolle eingesetzt werden. RADARS werden auf Autobahnen eingesetzt, um zu schnell fahrende Fahrzeuge zu erkennen. Im Weltraum werden sie eingesetzt, um Satelliten und die Bewegung anderer Himmelskörper zu erkennen und die Wetterbedingungen zu prüfen usw.

Hinweis: Es ist zu beachten, dass beide Geräte zwei grundsätzlich unterschiedliche Wellen für die Erkennung verwenden. Ein RADAR verwendet Radiowellen oder elektromagnetische Wellen, die kein Medium benötigen, um sich fortzubewegen, und ein SONAR verwendet Ultraschall- oder Schallwellen, um Ziele zu erkennen.

RADAR und SONAR: Eine Fibel für geophysikalisch Anspruchsvolle

Mit Fernerkundungsinstrumenten wie Radar und Sonar können wir die Topografie und die Oberflächeneigenschaften von Vulkanen und anderen geologischen Merkmalen an unzugänglichen (oder wolkenbedeckten) Orten, einschließlich anderer Planeten und des Meeresbodens, kartieren. Im Folgenden finden Sie eine kurze Einführung und einen Vergleich dieser beiden Systeme für diejenigen, die mit dem einen vertraut sind, aber nicht mit dem anderen, oder die manchmal Radar-/Sonardaten verwenden, aber nicht genau wissen, woher sie kommen und was sie wirklich bedeuten.

Die Energie

Sowohl Radar als auch Sonar sind aktive Systeme; sie liefern eine Energiequelle (elektromagnetisch bzw. akustisch), um das Gelände zu „beleuchten“, und können daher sowohl bei Tag als auch bei Nacht eingesetzt werden. Die vom Gelände zurückgeworfene Energie wird vom System erfasst und als Bildmaterial aufgezeichnet. Radar arbeitet mit viel höheren Frequenzen als Sonar und wird zur Abbildung von Landgebieten über dem Meeresspiegel verwendet (elektromagnetische Wellen werden im Wasser stark abgeschwächt); das Sonarsignal mit niedrigeren Frequenzen wird durch das Wasser übertragen und zur Abbildung des Meeresbodens verwendet.

An der Oberfläche, die abgebildet werden soll, wird die Energie gestreut, wenn sich die Ausbreitung der Welle aufgrund einer Änderung der Eigenschaften des Materials, durch das sich die Welle bewegt (z. B. von Luft/Wasser zu Sediment/Fels), stark verändert. Die Energie wird im Allgemeinen in alle Richtungen gestreut, aber nicht gleichmäßig; es gibt ein sehr starkes Echo in der so genannten „spiegelnden“ Richtung (wie bei einem glatten Spiegelreflektor). Das Radar-/Sonarbild setzt sich nur aus der „rückgestreuten“ Energie zusammen, die zur Empfangsgruppe (Antenne) zurückkehrt. Die Intensität der Rückstreuung (und damit die „Helligkeit“ des Bildes) hängt sowohl von den Eigenschaften des Systems als auch von den Merkmalen des Geländes ab. Konventionell werden starke Rückstreuungen beim Radar hell dargestellt (wie auch beim GLORIA-Sonar), während beim SeaMARC-Sonar (und seinem Nachfolger HMR-1) starke Rückstreuungen dunkel dargestellt werden.

Die Erde

Die Geländemerkmale, die die Intensität der Rückstreuung beeinflussen, sind die Textur oder Rauheit und das Eigenreflexionsvermögen der Oberfläche. Beim Radar wird das inhärente Reflexionsvermögen der Oberfläche durch die Dielektrizitätskonstante gesteuert (die Eigenschaft, die die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bestimmt). Beim Sonar wird die Reaktion auf die Wellenausbreitung von der akustischen Impedanz bestimmt. Sowohl die Dielektrizitätskonstante als auch die akustische Impedanz sind Funktionen der physikalischen Eigenschaften des Materials, einschließlich der Porosität, der Porenflüssigkeiten, der Kornzusammensetzung und der Struktur. Auf der Erde erhöhen selbst geringe Wassermengen die Dielektrizitätskonstante, so dass geologische Materialien in erster Näherung alle etwa das gleiche Reflexionsvermögen haben und die Oberflächendurchdringung gering ist (dies gilt jedoch nicht für Wüstengebiete oder für planetarische Körper wie den Mond, die völlig trocken sind). Auf der Erde ist daher die Oberflächenrauhigkeit in der Regel die wichtigste Geländemerkmal, das die Radar-/Sonarsignatur beeinflusst.

Die Systeme

Da die Rückstreuung am stärksten von Objekten beeinflusst wird, deren Größe mit der halben Wellenlänge der Quelle oder mehr vergleichbar ist, hängt die Wirkung der Oberflächenrauhigkeit auf das Radar-/Sonarbild stark von der Wellenlänge ab. Radarwellen bewegen sich in der Luft mit Lichtgeschwindigkeit (~3,0×108 m/s) und Sonarwellen im Wasser mit Schallgeschwindigkeit (~1,5×103 m/s). Aufgrund der Beziehung zwischen Geschwindigkeit, Frequenz und Wellenlänge haben die höherfrequenten Radar- und die niederfrequenten Sonarwellen ähnliche Wellenlängen. Die Oberflächenmerkmale, auf die sie reagieren, liegen daher im selben allgemeinen Bereich von 1 bis 100 cm.

Neben der Wellenlänge gibt es zwei weitere Systemeigenschaften, die sich auf die Rückstreuung von Oberflächenrauhigkeit auswirken: der Einfallswinkel (gemessen von der Vertikalen) und die Polarisation. Eine raue Oberfläche erzeugt eine starke, nahezu gleichmäßige Rückstreuung, unabhängig vom Einfallswinkel. Im Gegensatz dazu ist die Rückstreuung von glatten Oberflächen stark winkelabhängig; glatte Oberflächen neigen dazu, bei niedrigen Einfallswinkeln (nahe der Senkrechten) sehr starke Rückstreuungen zu erzeugen, bei höheren Einfallswinkeln jedoch wenig oder gar keine. Bei kürzeren Wellenlängen ist die Empfindlichkeit gegenüber dem Winkel geringer als bei längeren Wellenlängen, da die gleiche Oberfläche für das System mit längeren Wellenlängen glatter aussieht. Bei Radarbildern wirkt sich auch die Polarisation auf die Intensität der Rückstreuung aus (beachten Sie, dass Sonar akustische Kompressionswellen verwendet, die keine Polarisationseigenschaft haben; Wasser kann keine Scherwellen übertragen).

Seitwärtsgerichteter Radar/Sonar

Die einfachste Form von Radar und Sonar sendet einen einzigen schmalen Strahl aus und zeichnet die Signalstärke und die Laufzeit auf (woraus sich die Entfernung zum Zielgebiet ergibt). Hochentwickelte Radar- und Sonarsysteme für großflächige Kartierungen (Schwaden) senden einen schmalen, fächerförmigen Strahl aus und beleuchten so einen Schwaden parallel zum Instrument und seitlich von ihm. Dies wird als seitlich blickendes Radar (SLR) oder Side-Scan-Sonar (wie SeaMARC II oder HMR-1) bezeichnet. Die Karte wird erstellt, wenn sich das Instrument entlang einer Fluglinie (oder Schiffsspur) bewegt und dabei die beleuchtete Spur entlang der Oberfläche unter ihm abtastet.

Radar mit synthetischer Apertur

Die Auflösung von seitwärtsgerichteten Radar-/Sonarsystemen ist durch praktische Beschränkungen bei der Länge der Antennen begrenzt. Das Synthetic Aperture Radar (SAR) überwindet diese Beschränkung, indem es eine synthetische „Antenne“ von (potenziell) unbegrenzter Länge schafft, wodurch sich die Strahlbreite verringert und die Auflösung erhöht. SAR ist das am häufigsten verwendete System in der Radarbildgebung, erfordert jedoch eine extrem stabile Plattform (die Auflösung wird in erster Linie durch unsere Fähigkeit begrenzt, die Bewegung des Instruments zu korrigieren). Es gibt Sonar-Äquivalente zum Radar mit synthetischer Apertur, die sich noch im Anfangsstadium der Entwicklung befinden. Das Problem besteht darin, dass die von Bildgebungssystemen mit synthetischer Apertur geforderte Verfolgungsstabilität im Ozean nur schwer zu erreichen ist, insbesondere bei den viel längeren Zeitintervallen, die für die Aufzeichnung des zurückkehrenden Signals erforderlich sind.

Zusammenfassung

In den meisten vulkanischen Gebieten der Erde ist die Oberflächenrauhigkeit der wichtigste geologische Faktor, der die Helligkeit des Rückstreubildes beeinflusst; die Wellenlänge der Quelle und der Einfallswinkel steuern die resultierende Radar-/Sonarsignatur. Der größte Unterschied zwischen den beiden Systemen ist der 2×105 Unterschied in der Geschwindigkeit und damit der Zeit, die für den Empfang der zurückkehrenden Energie erforderlich ist. Beide Systeme eignen sich für die Untersuchung/Unterscheidung von rauen Oberflächen im Bereich von 1 bis 200 cm.

STEALTH ENTSCHEIDEND ODER ÜBERBEWERTET

Stealth ist im Wesentlichen eine Kombination aus mehreren Technologien, die alle zusammen die Entfernungen, in denen ein Flugzeug vom Feind entdeckt werden kann, erheblich verringern

In den letzten Jahrzehnten hat die Welt viel Zeit und Energie in die Tarnkappentechnologie investiert, um die Entdeckung von militärischen Luftfahrzeugen durch den Gegner zu verzögern. Die meisten neuen Plattformen werden so konstruiert, dass sie bereits in der Anfangsphase ein gewisses Maß an „Stealth“-Technologie enthalten.

Sogar bestehende Kampfflugzeuge werden gelegentlich modifiziert, um ihre Signatur zu verringern. Die Entwicklung eines Tarnkappendesigns hat ihren Preis in Form von aerodynamischen und anderen konstruktiven Kompromissen, langen Entwicklungszeiten und hohen Entwicklungskosten. Einige Stealth-Merkmale erfordern eine besondere Wartung. Bestimmte Flugzeugformen können auch die Fähigkeit zur Beförderung von Waffen und Treibstoff einschränken oder sind nicht optimal für die Flugeffizienz. Jeder Abwurftank oder jede Waffenlast, die extern getragen wird, erhöht den Radarquerschnitt (RCS).

Die Lockheed F-117 Nighthawk war das erste einsatzfähige Flugzeug, das speziell mit Stealth-Technologie entwickelt wurde. Weitere aktuelle Tarnkappenflugzeuge sind die B-2 Spirit, die F-22 Raptor, die F-35 Lightning II, die Chengdu J-20, die Shenyang FC-31 und die Sukhoi Su-57. Während sich die Luftstreitkräfte und Konstrukteure auf Tarnkappeneigenschaften konzentrieren, entwickeln sie auch Gegenmaßnahmen, um den Tarnkappeneffekt zu überwinden. Es werden passive IR-Sensoren, multistatische Radare, sehr niederfrequente Radare und Über-Horizont-Radare entwickelt.

STEALTH-TECHNOLOGIE

Stealth ist im Wesentlichen eine Kombination mehrerer Technologien, die alle zusammen die Entfernungen, in denen ein Flugzeug entdeckt werden kann, erheblich verringern. Dazu gehören die Verringerung des RCS, der akustischen Signatur, des thermischen Eindrucks und andere Aspekte. Der Begriff „Stealth“ wurde populär, als das F-117 Stealth-Kampfflugzeug 1991 im Golfkrieg eingesetzt wurde.

Ein Teil des Flugzeugs, der wesentlich zum Echo beiträgt, ist das Seitenleitwerk. Die F-117 hat geneigte Leitwerke, um Reflexionen zu verringern. Eine radikalere Methode besteht darin, das Leitwerk wegzulassen, wie bei der B-2 Spirit, um eine nahezu perfekte Tarnkappenform zu erreichen, da es keine Winkel hat, die Radarwellen reflektieren. Die Propeller und die Schaufeln der Düsenturbinen erzeugen ein helles Radarbild. Bei der Tarnkappenkonstruktion müssen die Triebwerke in der Tragfläche oder im Rumpf vergraben werden, oder es müssen Leitbleche in die Lufteinlässe eingebaut werden, damit die Verdichterschaufeln für das Radar nicht sichtbar sind.

Der nach vorne gerichtete Radarkegel des Flugzeugs wirkt als Reflektor. Die Vorderkante des Flügels reflektiert ebenfalls Radarwellen und erfordert radarabsorbierende Materialien, um die Wellen abzufangen. Das Flugzeug sollte keinerlei Vorsprünge aufweisen. Waffen, Treibstofftanks und andere Vorräte dürfen nicht außen getragen werden. Stealthy wird auch dann un-stealthy, wenn sich eine Tür oder eine Klappe öffnet.

Die Vorderkante des Flügels und das Leitwerk der F-22 Raptor sind im gleichen Winkel angeordnet, um Reflexionen zu verringern. Die Beschichtung der Cockpithaube mit einem dünnen Film aus transparentem Leiter hilft, die Radarreflexionen vom Cockpit und sogar vom Helm des Piloten zu verringern. Die Beschichtung ist dünn genug, um die Sicht des Piloten nicht zu beeinträchtigen. Dielektrische Verbundwerkstoffe sind für Radargeräte transparenter, während elektrisch leitfähige Materialien wie Metalle und Kohlenstofffasern elektromagnetische Energie, die auf die Oberfläche des Materials trifft, reflektieren.

Die F-22 und die F-35 behaupten, dass sie ihre Ladebuchten öffnen, Munition abwerfen und in kürzester Zeit wieder in den Tarnflugmodus übergehen können.

VERRINGERUNG DER FUNKFREQUENZEMISSIONEN (RF)

Flugzeuge dürfen keine nachweisbare Energie abstrahlen, z. B. von bordeigenen Radaren, Kommunikationssystemen oder HF-Leckagen. Viele Flugzeuge verwenden passive Infrarot- und Schwachlicht-TV-Sensoren, um gegnerische Flugzeuge zu verfolgen und Waffen zu zielen. Die F-22 verfügt über ein fortschrittliches Low-Probability-of-Intercept-Radar (LPIR), das gegnerische Flugzeuge beleuchten kann, ohne den Radarwarnempfänger auszulösen.

RCS

RCS wird traditionell in Quadratmetern ausgedrückt. Dies entspricht nicht der geometrischen Fläche. Er steht für das äquivalente Reflexionsvermögen. Bei nicht normalen Einfallswinkeln wird die Energie vom Empfänger weg reflektiert, was die RCS verringert. Moderne Tarnkappenflugzeuge haben ein RCS, das mit dem kleiner Vögel oder großer Insekten vergleichbar ist.

RADAR-TARNKAPPEN-GEGENMASSNAHMEN

Die Formgebung allein bietet nur wenige Stealth-Vorteile gegenüber Niederfrequenzradaren, die selbst bei einer Signalwellenlänge, die mehr als doppelt so groß ist wie die des Flugzeugs, immer noch einen erheblichen Rücklauf erzeugen können. Allerdings sind Niederfrequenzradare nicht sehr präzise und aufgrund ihrer Größe schwer zu transportieren. Mehrere Sender sind eine weitere Option. Die Erkennung kann besser gelingen, wenn die Sender von den Empfängern getrennt sind, wie bei bistatischen oder multistatischen Radargeräten.

AKUSTISCHE SIGNATUR

Frühe Stealth-Beobachtungsflugzeuge verwendeten langsam drehende Propeller, um von den feindlichen Truppen nicht gehört zu werden. Die Überschallflugzeuge haben einen Überschallknall. Moderne Flugzeugtriebwerke sind effizienter und weniger laut. Die Standardrotorblätter eines Hubschraubers sind gleichmäßig verteilt und erzeugen bei einer bestimmten Frequenz und deren Oberwellen mehr Lärm. Der Rotorlärm von Hubschraubern kann durch unterschiedliche Abstände zwischen den Blättern reduziert werden, wodurch sich der Rotorlärm auf einen größeren Frequenzbereich verteilt.

VISUELLE SIGNATUR

Die visuelle Signatur lässt sich am besten durch Tarnanstriche oder andere Materialien verringern, die die Linien des Flugzeugs farblich hervorheben und auflockern. Die meisten Flugzeuge verwenden einen matten Anstrich und dunkle Farben. Graue Farben, die die Linien unterbrechen, sind effektiver. So musste beispielsweise verhindert werden, dass das Sonnenlicht von der Cockpithaube des Flugzeugs reflektiert wird. Der ursprüngliche Entwurf der B-2 hatte Flügeltanks für eine Chemikalie zur Verhinderung von Kondensstreifen. Später wurde ein Kondensstreifen-Sensor eingebaut, der den Piloten warnt, wenn er die Flughöhe ändern sollte.

INFRAROTSIGNATUR

Die Verringerung der Wärmesignatur des Flugzeugs ist erforderlich, um die Verfolgung durch IR-Sensoren zu verhindern. Die Abgasfahne trägt zu einer erheblichen Infrarotsignatur bei. Eine Möglichkeit zur Verringerung der IR-Signatur ist ein nicht kreisförmiges, schlitzförmiges Heckrohr, um die Abgasquerschnittsfläche zu verringern und die Vermischung der heißen Abgase mit der kühlen Umgebungsluft zu maximieren, wie es bei der F-117 der Fall ist.

Oft wird absichtlich kühle Luft in den Abgasstrom eingeblasen, um diesen Prozess zu verstärken. Bei einigen Flugzeugen werden die Abgase oberhalb der Tragfläche abgeleitet, um sie vor den darunter befindlichen Raketenbeobachtern zu schützen. Eine weitere Möglichkeit zur Senkung der Abgastemperatur ist die Zirkulation von Kühlflüssigkeiten wie Treibstoff im Abgasrohr, wobei die Treibstofftanks als Wärmesenken dienen, die durch den Luftstrom entlang der Tragflächen gekühlt werden.

Radarabschirmende Kampfflugzeuge erfordern sorgfältige Konstruktionsarbeit, umfangreiche Tests und exotische Materialien für ihre Konstruktion, was ihre Kosten im Vergleich zu nicht getarnten Flugzeugen verdreifachen kann.

INFRAROTSUCHE UND -VERFOLGUNG (IRST)

IRST-Systeme können sogar gegen Tarnkappenflugzeuge wirksam sein, da sich ihre Oberfläche aufgrund der Luftreibung erwärmt und ein Zweikanal-IRST den Unterschied zwischen dem niedrigen und dem hohen Kanal vergleichen kann. Russland hatte in den 1980er Jahren IRST-Systeme auf MiG-29 und Su-27. Die MiG-35 ist mit einem neuen optischen Ortungssystem mit erweiterten IRST-Fähigkeiten ausgestattet. Die französische Rafale, der europäische Eurofighter und der schwedische Gripen nutzen das IRST in großem Umfang. In der Regel ermöglicht IRST die Erkennung von nicht nachbrennenden Luftzielen in 45 km Entfernung. Die Lockheed F-21, die Indien angeboten wird, verfügt über ein Langstrecken-IRST.

ANFÄLLIGE FLUGMODI

Tarnkappenflugzeuge sind während und unmittelbar nach dem Einsatz ihrer Bewaffnung immer noch anfällig für Entdeckung. Da Tarnkappenflugzeuge ihre gesamte Bewaffnung im Innern tragen, vervielfacht sich das RCS des Flugzeugs, sobald sich die Waffenschachttüren öffnen. Während das Flugzeug seine Tarnkappe wiedererlangt, sobald die Waffenklappen geschlossen sind, hat ein schnell reagierendes Abwehrwaffensystem eine kurze Gelegenheit, das Flugzeug zu treffen. Die F-22 und die F-35 behaupten, dass sie ihre Schächte öffnen, Munition abwerfen und innerhalb kürzester Zeit wieder in den Stealth-Flug übergehen können. Einige Waffen erfordern jedoch, dass das Lenkungssystem der Waffe das Ziel erfasst, während die Waffe noch am Flugzeug befestigt ist.

Dies zwingt zu relativ langen Einsätzen bei geöffneten Schachttüren.

REDUZIERTE NUTZLAST

Tarnkappenflugzeuge führen Treibstoff und Bewaffnung intern mit, was die Nutzlast begrenzt. Die F-117 kann nur zwei laser- oder GPS-gesteuerte Bomben mitführen, während ein nicht getarntes Kampfflugzeug ein Vielfaches davon tragen kann. Dies erfordert den Einsatz zusätzlicher Flugzeuge, um Ziele zu bekämpfen, für die normalerweise ein einziges nicht getarntes Flugzeug ausreichen würde. Dieser scheinbare Nachteil wird jedoch durch die geringere Anzahl von Unterstützungsflugzeugen ausgeglichen, die für die Luftverteidigung und elektronische Gegenmaßnahmen erforderlich sind.

TAKTIK

Ein stark verteidigtes Gelände hat in der Regel eine überlappende Radarabdeckung, die ein unentdecktes Eindringen von konventionellen Flugzeugen erschwert. Die Entdeckung von Flugzeugen kann durch Ausnutzung der Doppler-Slots der Bodenradare verzögert werden. Mit Kenntnis der gegnerischen Radarstandorte und des RCS-Musters des eigenen Flugzeugs kann eine Flugroute geflogen werden, die die Radialgeschwindigkeit minimiert und gleichzeitig dem Bedrohungsradar die niedrigsten RCS-Aspekte des Flugzeugs zeigt. Es gibt noch weitere Flugtaktiken, wie z.B. Manöver in Kombination mit dem Ausbringen von Düppeln, um gegnerische Radare zu verwirren.

OPERATIVER EINSATZ VON STEALTH-FLUGZEUGEN

Die USA und Israel sind die einzigen Länder, die Tarnkappenflugzeuge im Kampf eingesetzt haben. Im Golfkrieg 1990 flogen die F-117 1.300 Einsätze und erzielten direkte Treffer auf 1.600 hochwertige Ziele im Irak. Nur 2,5 Prozent der amerikanischen Flugzeuge im Irak waren F-117, doch sie trafen 40 Prozent der strategischen Ziele mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent. In Jugoslawien wurden 1999 F-117 und der Stealth-Bomber B-2 Spirit eingesetzt. Eine F-117 wurde von einer serbischen S-125 „Neva-M“-Rakete abgeschossen. Die B-2 Spirit zerstörte in den ersten acht Wochen des US-Kriegseinsatzes 33 % der ausgewählten serbischen Ziele. Die B-2 flogen von ihrer Heimatbasis in Missouri nonstop in den Kosovo und zurück. Bei der Invasion des Irak im Jahr 2003 wurden die F-117 und die B-2 eingesetzt, und dies war das letzte Mal, dass die F-117 im Einsatz war.

Der Hubschrauber Sikorsky UH-60 Black Hawks, der bei der Operation zur Tötung Osama bin Ladens im Mai 2011 zum Einsatz kam, wurde stark modifiziert, um leisere Einsätze zu ermöglichen und mit Tarnkappentechnologie ausgestattet, um für Radargeräte weniger sichtbar zu sein. Die F-22 feierte ihr Kampfdebüt über Syrien im September 2014 als Teil der von den USA geführten Koalition gegen ISIS. Im Jahr 2018 führten israelische F-35I-Tarnkappenflugzeuge eine Reihe von Einsätzen in Syrien durch und drangen sogar unbemerkt in den iranischen Luftraum ein. Die chinesische J-20 wurde 2017 bei der chinesischen Luftwaffe in Dienst gestellt. Das FC-31 befindet sich noch in der Entwicklung. Das russische Tarnkappenflugzeug Su-57 soll 2020 in Dienst gestellt werden.

KÜNFTIGE STEALTH-INITIATIVEN

Die Gestaltung von Flugzeugen für Tarnkappenflugzeuge geht oft zu Lasten der aerodynamischen Leistung. Nach der Erfindung von Meta-Oberflächen wurden die konventionellen Mittel zur Verringerung des RCS deutlich verbessert.

Metasurfaces sind dünne zweidimensionale Metamaterialschichten, die die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in gewünschte Richtungen zulassen oder hemmen. Metasurfaces können gestreute Wellen umlenken, ohne die Geometrie eines Ziels zu verändern.

Plasma Stealth ist ein Phänomen, bei dem ionisiertes Gas zur Verringerung des RCS eingesetzt wird. Durch die Wechselwirkung zwischen elektromagnetischer Strahlung und ionisiertem Gas könnte eine Plasmaschicht oder -wolke um die Plattform herum entstehen, die Radarstrahlen ablenkt oder absorbiert.

Es gibt Forschungsarbeiten zur Integration der Funktionen der Flugsteuerung in die Tragflächen, um die RCS durch die Reduzierung von beweglichen Teilen, Gewicht und Kosten zu verringern. Das Konzept eines flexiblen Flügels, der im Flug seine Form ändern kann, um die Luftströmung abzulenken, entwickelt sich weiter. Adaptive aeroelastische Tragflächen werden erforscht.

Bei der Fluidik geht es im Wesentlichen um die Einspritzung von Flüssigkeiten in Flugzeuge zur Richtungssteuerung durch Zirkulationssteuerung und Schubvektorisierung.

Fluidische Systeme, bei denen größere Fluidkräfte durch kleinere Düsen intermittierend umgelenkt werden, um die Richtung zu ändern. BAE Systems hat zwei unbemannte Flugzeuge mit Fluidiksteuerung getestet.

Mehrere Stealth-Flugzeuge befinden sich in der Entwicklung. Die russische MiG-41 soll die MiG-31 ersetzen. Die MiG LMFS ist aus dem inzwischen eingestellten Mikoyan-Projekt 1.44 hervorgegangen. Die Tupolev PAK DA soll ein Tarnkappenbomber sein und die Tu-95 ersetzen. Die Xian H-20 wäre ein Unterschall-Tarnkappenbomber. Shenyang J-18 ist ein VSTOL-Tarnkappenflugzeug, ähnlich der US F-35B. Das indische Advanced Medium Combat Aircraft wird ein Stealth-Flugzeug der fünften Generation sein. Northrop Grumman B-21 Raider wird ein Tarnkappenbomber für Langstreckeneinsätze sein.

BAE Systems Tempest, Saabs Flygsystem 2020 und das multinationale europäische Kampfflugzeug der neuen Generation sind einige ernsthaftere Programme. KAI KF-X ist ein gemeinsames Programm von Indonesien und Südkorea. HESA Shafaq ist ein iranisches Tarnkappenflugzeugprojekt. Die Türkei plant die Entwicklung von TAI TFX als Ersatz für die F-16. Das Projekt AZM ist ein pakistanischer Versuch, eine Kampfjet-Technologie der fünften Generation zu entwickeln. Unter den Hubschraubern befindet sich ein getarnter, nicht benannter Kamov-Hubschrauber. Der leichte Kampfhubschrauber von Hindustan Aeronautics Ltd. und der Eurocopter Tiger sollen über Tarnkappenfunktionen verfügen.

Die Technologien zur Bekämpfung der Tarnkappe entwickeln sich bereits schnell weiter. Alle Länder entwickeln fortschrittliche Radarsysteme, die in naher Zukunft in der Lage sein werden, diese Flugzeuge zu entdecken.

IST STEALTH ÜBERBEWERTET?

Radarabwehrende Kampfflugzeuge erfordern sorgfältige Konstruktionsarbeit, umfangreiche Tests und exotische Materialien für ihre Konstruktion – alles Merkmale, die ihre Kosten im Vergleich zu herkömmlichen, nicht getarnten Flugzeugen verdoppeln oder verdreifachen können, sagen Experten. Sie argumentieren, dass Tarnkappenflugzeuge überbewertet werden und es besser ist, eine größere Anzahl billigerer, nicht tarnkappenfähiger Flugzeuge zu kaufen. Die hohen Kosten für die Entwicklung, den Kauf und die Wartung von Tarnkappenflugzeugen bedeuten, dass sie nur sparsam eingesetzt werden können. Viele Tarnkappenflugzeuge haben immer noch fragwürdige Fähigkeiten. Viele AAMs mit großer Reichweite lassen sich in den meisten Kampfflugzeugen nur schwer unterbringen.

Canard-Steuerungen und externe Hardpoints sind „Tarnkappenkiller“. Auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Tarnkappenflugzeugen ist noch fraglich. Wenn eine moderne Luftwaffe einen Gegner mit einer starken Flugabwehr angreifen will, braucht sie eine wirksame Unterdrückung der feindlichen Luftabwehr (SEAD), um Verluste zu vermeiden. Ein schnelles, gut bewaffnetes und hochmanövrierfähiges „elektronisches Angriffsflugzeug“ vom Typ Boeing EA-18G Growler verfügt über die Fähigkeit, das gesamte Spektrum zu stören. SEAD kann viel billiger sein als Stealth.

Die Technologien zur Bekämpfung von Tarnkappenflugzeugen entwickeln sich bereits schnell weiter. Mit 100 Millionen Dollar ist selbst ein kleines Flugzeug wie die F-35 nicht billig. Der F-22 Raptor kostet fast 150 Millionen Dollar. Die US-Luftwaffe musste das F-22-Montageband nach nur 187 Flugzeugen schließen. Alle Länder entwickeln fortschrittliche Radarsysteme, die in naher Zukunft in der Lage sein werden, diese Flugzeuge zu erkennen. Die russische T-50 gilt als weniger tarnkappenfähig und hat mit Technologie- und Kostenproblemen zu kämpfen. Die parallel laufenden chinesischen Tarnkappenprogramme J-20 und J-31 sind geheimnisumwittert, und China war gezwungen, die teure russische Su-35 zu kaufen. Tarnkappenflugzeuge erfordern außerdem hohe Wartungskosten und -zeiten. Die meisten Tarnkappenflotten sind für ihre hohen Ausfallzeiten bekannt. Ob Tarnkappenflugzeuge in erster Linie einen psychologischen Wert haben oder nicht, wird sich erst mit der Zeit zeigen.

7 Dinge, die Sie über das modernste Radar wissen sollten

In der heutigen Zeit sind Informationen die mächtigste Ressource, die wir haben. SPY-7, das fortschrittlichste Radar der Welt, ist daher ein entscheidendes Instrument für Kriegsteilnehmer auf der ganzen Welt. Möchten Sie wissen, was dieses Radar so einzigartig macht? Lesen Sie weiter.

1. Die SPY-7-Technologie funktioniert an Land und auf See.

Wir verwenden Radarbausteine – denken Sie an Legos® – um unsere Technologie auf die Größe und den Umfang zu skalieren, den unsere Kunden benötigen. Sie brauchen ein Seeradar, um eine kleine Anzahl von Objekten zu verfolgen? Kein Problem. Sie brauchen ein großes, landgestütztes Radar, um viele ballistische oder Hyperschall-Raketen zu verfolgen? Auch das können wir.

2. SPY-7 hat eine 3,3-mal größere Reichweite als das bestehende SPY-1-Radar und eine bessere Reichweite als jedes andere Radar der Konkurrenz.

Diese Art der Langstreckenerfassung mit hohem Volumen trägt dazu bei, die Verteidigungskräfte früher vor ankommenden Objekten zu warnen, so dass sie mehr Zeit haben, um zu entscheiden, was sie gegen die Bedrohung unternehmen wollen.

3. Männer und Frauen in den Streitkräften können sich darauf verlassen, dass das SPY-7 zwischen gefährlichen und harmlosen Zielen unterscheidet.

Angesichts der Zunahme hochentwickelter Bedrohungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie erkennen können, welche Bedrohungen real sind und welche nicht. SPY-7 verfügt über eine Polarisationsvielfalt, was bedeutet, dass es Bedrohungen besser klassifizieren und identifizieren kann. Das bedeutet, dass die Verteidigungskräfte ihre Aufmerksamkeit und Reaktionen besser auf echte Bedrohungen richten können, um die Menschen zu schützen.

4. Im Gegensatz zum derzeitigen Radar können die Soldaten das Radar bedienen, während sie Wartungsarbeiten an SPY-7 durchführen, so dass es keine Schutzlücke gibt.

Bei etwas so Wichtigem wie Situationsbewusstsein und Bedrohungserkennung ist es entscheidend, rund um die Uhr sehen zu können. Die meisten herkömmlichen Radargeräte müssen einige oder alle Sensorfunktionen abschalten, damit sie gewartet werden können. Das SPY-7 ist das einzige Radar, das es den Bedienern ermöglicht, während des Betriebs Wartungsarbeiten durchzuführen.

5. Für seine Leistungsfähigkeit ist diese Technologie erstaunlich erschwinglich.

Da wir die vorhandene Radartechnologie, die starke Zuliefererkette und die gemeinsame Softwarebibliothek genutzt haben, konnten wir die Kosten für unser Radar im Vergleich zum LRDR-Programm um 10 Prozent senken.

6. Dieses Radar ist jetzt fertig. Es ist heute in Produktion.

Je früher die Verteidigungskräfte über dieses Radar verfügen und damit einen besseren Zugang zum Lagebild haben, desto besser. Diese Technologie wird bereits heute für SPY-7 produziert, da die ausgereifte Technologie des Long Range Discrimination Radar (LRDR) genutzt wird. LRDR ist ein Vorläufer von SPY-7 und hat die Produktion bereits abgeschlossen und wurde erfolgreich demonstriert. Das LRDR-Radar wird in Clear, Air Force Station, Alaska, USA, installiert und soll 2021 an die Missile Defense Agency ausgeliefert werden.

7. SPY-7 wurde von vier Ländern ausgewählt, um ihre Bürger und Verteidigungskräfte zu schützen.

Japan, Kanada, Spanien und die USA haben sich alle für SPY-7 entschieden. Kanada und Spanien haben dieses Radar für ihre neuesten Kampfschiffe ausgewählt, und Japan hat erklärt, dass es SPY-7 auf seegestützten Plattformen oder Schiffen einsetzen wird. Die USA verwenden es derzeit für landgestützte Anwendungen.

OBJEKTE MIT UNSICHTBAREN WELLEN ERKENNEN: RADAR, SONAR UND ECHOORTUNG ZUM „SEHEN“ NUTZEN

Die Fähigkeit, sichtbare Lichtwellen zu sehen, kann von Vorteil sein, um die Größe, Form, Entfernung und Geschwindigkeit von Dingen in unserer Umgebung zu bestimmen. Aber in vielen Situationen ist das Sehen nicht die beste Option für die Fernerkennung von Objekten. Die meisten Tiere haben zum Beispiel keine Augen am Hinterkopf, viele können nachts nicht sehr gut sehen, und einige leben in den Tiefen des Ozeans, wo das sichtbare Licht nicht hinkommt. Diese Bedingungen behindern jedoch nicht die Fähigkeit vieler Tiere, Objekte zu erkennen. Wie können also Menschen und andere Tiere entfernte Objekte „sehen“, ohne auf den Einsatz des Sehsinns angewiesen zu sein?

Eine Antwort ist, dass es andere Arten von Wellen außerhalb des sichtbaren Lichts gibt und Tiere Methoden entwickelt haben, um diese zu erkennen. Zwei dieser Methoden, Sonar und Radar, sind vom Menschen geschaffene Erkennungssysteme, die es uns ermöglichen, zu „sehen“, was unsere Augen nicht sehen können. Die andere, die Echoortung, ist eine natürliche Methode, mit der einige Tiere Bewegungen durch Schallwellen erkennen können.

Radar

Radar ist ein System zum Aufspüren, Lokalisieren, Verfolgen und Erkennen von Objekten aus großer Entfernung. R.A.D.A.R. ist ein Akronym für „Radio Detection and Ranging“. Es wurde ursprünglich in den 1930er und 1940er Jahren für militärische Zwecke entwickelt, wird heute aber auch für zivile Zwecke eingesetzt. Einige dieser Verwendungszwecke sind die Wetterbeobachtung, die Luftverkehrskontrolle und die Überwachung anderer Planeten.

Radar für die Luftverkehrskontrolle.

Radar funktioniert, indem es Radiowellen, eine Art elektromagnetischer Wellen, in Impulsen über einen Radiosender aussendet. Die Wellen werden von Objekten auf ihrem Weg zurück zu einem Empfänger reflektiert, der diese Reflektionen erkennen kann. Radargeräte verwenden in der Regel dieselbe Antenne zum Senden und Empfangen, was bedeutet, dass das Gerät zwischen aktiv und passiv wechselt. Anhand der empfangenen Radiowelleninformationen kann der Beobachter die Entfernung und den Standort des Objekts, die Geschwindigkeit, mit der es sich im Verhältnis zum Empfänger bewegt, die Bewegungsrichtung und manchmal auch die Form und Größe des Objekts bestimmen.

Radiowellen haben von allen elektromagnetischen Wellen die längste Wellenlänge und die niedrigste Frequenz. Da sie sich langsamer bewegen und weniger Energie verbrauchen, können sie auch bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Nebel, Regen, Schnee usw. gut übertragen werden. Detektionssysteme wie Lidar, die mit Infrarot- und sichtbaren Wellen mit kürzeren Wellenlängen und höheren Frequenzen arbeiten, funktionieren unter solchen Bedingungen nicht gut.

Während sich Radar effektiv durch verschiedene Umgebungsbedingungen hindurch oder um sie herum bewegen kann, ist es unter Wasser weit weniger effektiv. Die elektromagnetischen Wellen des Radars werden in großen Wassermassen innerhalb weniger Meter nach der Übertragung absorbiert. Stattdessen verwenden wir bei Unterwasseranwendungen Sonar.

Sonar

S.O.N.A.R., ein Akronym für „Sound Navigation and Ranging“, ist ein ähnliches System wie Radar, bei dem Wellen in Form von Impulsen gesendet und empfangen werden, um Entfernung und Geschwindigkeit zu bestimmen. Es funktioniert jedoch durch die Verwendung von Schallwellen und ist unter Wasser sehr effektiv.

Schallwellen sind mechanische Wellen, d. h. sie sind Schwingungen oder Hin- und Herbewegungen von Materie mit regelmäßigen Geschwindigkeiten. Wenn eine mechanische Welle auf ein Hindernis trifft oder an das Ende des Mediums gelangt, in dem sie sich bewegt, wird ein Teil der Welle in das ursprüngliche Medium zurückgeworfen. Wasser ist ein fantastisches – wenn auch langsames – Medium, um mechanische Wellen über weite Entfernungen zu übertragen, was Sonar zur ersten Wahl für die Erkennung von Unterwasserobjekten macht.

Echolot

Die Echolokation ist eine natürliche Methode zur Übertragung und Erkennung von Schallwellen, die von Tieren verwendet wird, um das gleiche Ziel der Objekterkennung zu erreichen. Obwohl sie in der Umgangssprache manchmal als Sonar bezeichnet wird, benötigt die Echolokation keine vom Menschen hergestellten Geräte, um zu funktionieren, und wird sowohl über als auch unter Wasser eingesetzt. Tiere nutzen die Echoortung, indem sie Schallwellen in die Luft oder das Wasser vor sich aussenden. Anhand der Echos, die bei der Reflexion dieser Töne entstehen, können sie dann Informationen über Objekte in ihrem Weg feststellen.

Die Echoortung kann von jedem Tier genutzt werden, das über schallproduzierende und sensorische Fähigkeiten verfügt. Es ist bekannt, dass Menschen Methoden entwickelt haben, mit denen sie systematisch auf Stöcke klopfen oder mit der Zunge schnalzen, um die für die Echoortung erforderlichen Töne zu erzeugen. Im Allgemeinen wird die Echoortung jedoch eher mit der Verwendung von Ultraschall durch nicht-menschliche Tiere in Verbindung gebracht. Ultraschall ist ein Schall, dessen mechanische Wellenfrequenz höher ist als die, die das menschliche Ohr wahrnehmen kann, obwohl er genauso funktioniert wie hörbare Schallwellen.

Fledermäuse gehören zu den bekanntesten Nutzern der Echoortung. Sie verwenden relativ hohe Wellenlängen, meist Ultraschallwellen, und einige von ihnen können Echoortungstöne von bis zu 140 Dezibel erzeugen – mehr als ein Militärjet, der in nur 100 Fuß Entfernung abhebt. Um mit solch intensiven Schallwellenvibrationen umgehen zu können, schalten Fledermäuse kurz vor dem Rufen ihre Mittelohren aus, um nicht durch ihre eigenen Rufe betäubt zu werden.

Sie benutzen Muskeln in ihrem Mittelohr, um die Knochen, die die Schallwellen zum Innenohr leiten, auseinander zu ziehen, so dass die Schallwellen keinen Weg mehr finden, die Hörschnecke zu beschädigen. Ähnlich wie bei Radargeräten, die zwischen aktiven Sendern und passiven Empfängern wechseln, stellen Fledermäuse ihr volles Hörvermögen einen Sekundenbruchteil später wieder her, um auf Echos zu hören.

Die meisten der mehr als 1300 Fledermausarten nutzen die Echoortung, um bei schlechten Lichtverhältnissen zu jagen und zu navigieren. Fossile Beweise zeigen, dass sich diese Fähigkeit bei Fledermäusen vor mindestens 52 Millionen Jahren entwickelt hat. Sie können ein Insekt in bis zu 15 Fuß Entfernung erkennen und seine Größe, Form, Härte und Flugrichtung durch den geschickten Einsatz der Echoortung bestimmen.

Wellenechos

Tiere sind seit langem in der Lage, Objekte in der Ferne durch die Manipulation nicht sichtbarer Wellen zu erkennen, indem sie Technologien wie Radar und Sonar oder natürliche Echoortung einsetzen. Obwohl jede dieser Methoden ein wenig anders funktioniert und sich auf verschiedene Formen, Größen und Arten von Wellen stützt, funktionieren sie alle, indem sie Wellen aussenden und dann anhand der Echos dieser Wellen Merkmale bestimmen.

Versuchen Sie es zu Hause

Gehen Sie in eine Ecke eines ruhigen Zimmers und schließen Sie die Augen. Versuchen Sie, Ihren Kopf zu drehen und dabei mit dem Mund Klickgeräusche zu machen, ohne Ihren Körper zu viel zu bewegen. Können Sie an der Veränderung des Klickgeräuschs erkennen, wenn Sie sich mehr einer Wand zuwenden oder wenn sich Gegenstände in Ihrer Nähe befinden? Versuchen Sie, Ihre Hand vor Ihr Gesicht zu halten und sie hin und her zu bewegen, während Sie klicken. Können Sie anhand des Geräuschs erkennen, wie weit der Gegenstand entfernt ist oder in welche Richtung er sich bewegt? Seien Sie kreativ und probieren Sie es mit verschiedenen Arten von Gegenständen und verschiedenen Orten aus!

Faktoren, die die Radarleistung beeinflussen

Die Leistung eines Radarsystems kann anhand der folgenden Kriterien beurteilt werden:

(1) die maximale Reichweite, bei der es ein Ziel einer bestimmten Größe sehen kann

(2) die Genauigkeit der Messung der Zielposition in Bezug auf Entfernung und Winkel

(3) seine Fähigkeit, ein Ziel von einem anderen zu unterscheiden

(4) seine Fähigkeit, das gewünschte Zielecho zu erkennen, auch wenn es durch große Störechos, unbeabsichtigte Störsignale von anderen „freundlichen“ Sendern oder absichtliche Strahlung von feindlichen Störsendern (wenn es sich um ein Militärradar handelt) verdeckt wird

(5) seine Fähigkeit, die Art des Ziels zu erkennen, und

(6) seine Verfügbarkeit (Fähigkeit, im Bedarfsfall zu arbeiten), Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit.

Einige der wichtigsten Faktoren, die die Leistung beeinflussen, werden in diesem Abschnitt behandelt.

Leistung des Senders und Größe der Antenne

Die maximale Reichweite eines Radarsystems hängt zu einem großen Teil von der durchschnittlichen Leistung des Senders und der Größe der Antenne ab. (In der Fachsprache nennt man dies das Leistungs-Apertur-Produkt.)

Für beide Faktoren gibt es praktische Grenzen. Wie bereits erwähnt, haben einige Radarsysteme eine durchschnittliche Leistung von etwa einem Megawatt. Phased-Array-Radargeräte mit einem Durchmesser von etwa 30 Metern (100 Fuß) sind keine Seltenheit; einige sind noch viel größer.

Es gibt spezialisierte Radargeräte mit (festen) Antennen, wie z. B. einige HF-Over-the-Horizon-Radargeräte und das US-amerikanische Weltraumüberwachungssystem (SPASUR), die eine Reichweite von mehr als 1,6 km (1 Meile) haben.

Empfangsrauschen

Die Empfindlichkeit eines Radarempfängers wird durch das unvermeidliche Rauschen bestimmt, das an seinem Eingang auftritt. Bei Mikrowellen-Radarfrequenzen wird das Rauschen, das die Erkennbarkeit einschränkt, in der Regel durch den Empfänger selbst erzeugt (d. h. durch die zufällige Bewegung von Elektronen am Eingang des Empfängers) und nicht durch externes Rauschen, das über die Antenne in den Empfänger gelangt.

Ein Radartechniker verwendet häufig einen Transistorverstärker als erste Stufe des Empfängers, obwohl ein geringeres Rauschen mit anspruchsvolleren (und komplexeren) Geräten erreicht werden kann.

Dies ist ein Beispiel für die Anwendung des grundlegenden technischen Prinzips, dass die „beste“ Leistung, die erzielt werden kann, nicht unbedingt die Lösung ist, die den Bedürfnissen des Benutzers am besten entspricht.

Der Empfänger ist darauf ausgelegt, die gewünschten Signale zu verstärken und das Rauschen und andere unerwünschte Signale, die die Erkennung stören, zu reduzieren. Der Konstrukteur versucht, die Erkennbarkeit schwacher Signale zu maximieren, indem er einen so genannten „angepassten Filter“ einsetzt, d. h. einen Filter, der das Signal-Rausch-Verhältnis am Empfängerausgang maximiert.

Der angepasste Filter hat eine präzise mathematische Formulierung, die von der Form des Eingangssignals und dem Charakter des Empfängerrauschens abhängt. Eine geeignete Annäherung an den angepassten Filter für das gewöhnliche Pulsradar ist jedoch ein Filter, dessen Bandbreite in Hertz dem Kehrwert der Pulsbreite in Sekunden entspricht.

Zielgröße

Die Größe eines Ziels, wie es vom Radar „gesehen“ wird, hat nicht immer etwas mit der physischen Größe des Objekts zu tun. Das Maß für die vom Radar beobachtete Zielgröße wird als Radarquerschnitt bezeichnet und in Flächeneinheiten (Quadratmeter) angegeben. Es ist möglich, dass sich zwei Ziele mit der gleichen physischen Querschnittsfläche in ihrer Radargröße bzw. ihrem Radarquerschnitt erheblich unterscheiden.

Eine flache Platte mit einer Fläche von 1 Quadratmeter hat zum Beispiel bei einer Frequenz von 3 GHz einen Radarquerschnitt von etwa 1.000 Quadratmetern, wenn sie senkrecht zur Oberfläche betrachtet wird.

Eine Kegelkugel (ein Objekt, das einer Eistüte ähnelt) könnte, wenn sie in Richtung des Kegels und nicht der Kugel betrachtet wird, einen Radarquerschnitt von etwa 0,001 Quadratmetern haben, obwohl ihre projizierte Fläche ebenfalls 1 Quadratmeter beträgt.

Theoretisch hat der Radarquerschnitt wenig mit der Größe des Kegels oder dem Kegelwinkel zu tun. So können die flache Platte und die Kegelkugel Radarquerschnitte haben, die sich um eine Million zu eins unterscheiden, obwohl ihre projizierten Flächen gleich groß sind.

Die Kugel ist insofern ein ungewöhnliches Ziel, als ihr Radarquerschnitt der gleiche ist wie ihre physikalische Querschnittsfläche (wenn ihr Umfang im Vergleich zur Radarwellenlänge groß ist). Das heißt, eine Kugel mit einer projizierten Fläche von 1 Quadratmeter hat einen Radarquerschnitt von 1 Quadratmeter.

Verkehrsflugzeuge können einen Radarquerschnitt von etwa 10 bis 100 Quadratmetern haben, außer wenn sie von der Breitseite betrachtet werden, wo der Querschnitt viel größer ist. Die meisten Flugsicherungsradare müssen Flugzeuge mit einem Radarquerschnitt von nur 2 Quadratmetern erkennen, da einige kleine Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt diesen Wert haben können.

Zum Vergleich: Der Radarquerschnitt eines Menschen wurde bei Mikrowellenfrequenzen mit etwa 1 Quadratmeter gemessen. Ein Vogel kann einen Querschnitt von 0,01 bis 0,001 Quadratmetern haben.

Obwohl dies ein kleiner Wert ist, kann ein Vogel mit einem Langstreckenradar leicht in einer Entfernung von mehreren zehn Kilometern entdeckt werden. Im Allgemeinen können viele Vögel vom Radar erfasst werden, so dass in der Regel besondere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um sicherzustellen, dass ihre Echos die Erfassung der gewünschten Ziele nicht stören.

Der Radarquerschnitt eines Flugzeugs und der der meisten anderen Ziele von praktischem Interesse schwankt schnell, wenn sich der Aspekt des Ziels in Bezug auf das Radargerät ändert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine geringfügige Änderung des Aspekts den Radarquerschnitt um einen Faktor 10 bis 1.000 verändert.

Störsignale

Echos von Land, Meer, Regen, Schnee, Hagel, Vögeln, Insekten, Polarlichtern und Meteoren sind für Umweltbeobachter und -forscher von Interesse, aber für diejenigen, die Flugzeuge, Schiffe, Raketen oder ähnliche Ziele aufspüren wollen, sind sie ein Ärgernis.

Störechos können die Leistungsfähigkeit eines Radarsystems ernsthaft einschränken; daher ist ein wesentlicher Teil der Radarkonstruktion der Minimierung der Auswirkungen von Störechos gewidmet, ohne dabei die Echos von gewünschten Zielen zu reduzieren.

Die Doppler-Frequenzverschiebung ist das übliche Mittel, mit dem bewegliche Ziele von den Störechos stationärer Objekte unterschieden werden.

Die Erkennung von Zielen bei Regen ist bei niedrigeren Frequenzen weniger problematisch, da das Radarecho von Regen mit abnehmender Frequenz schnell abnimmt und der durchschnittliche Wirkungsquerschnitt von Flugzeugen im Mikrowellenbereich relativ unabhängig von der Frequenz ist.

Da Regentropfen mehr oder weniger kugelförmig (symmetrisch) und Flugzeuge asymmetrisch sind, kann die Verwendung von zirkularer Polarisation die Erkennung von Flugzeugen im Regen verbessern. Bei zirkularer Polarisation rotiert das elektrische Feld mit der Radarfrequenz.

Dadurch wird die elektromagnetische Energie, die vom Regen und dem Flugzeug reflektiert wird, unterschiedlich beeinflusst, was die Unterscheidung zwischen den beiden erleichtert. (Bei schönem Wetter verwenden die meisten Radargeräte eine lineare Polarisation, d. h. die Richtung des elektrischen Feldes ist fest.)

Atmosphärische Effekte

Wie bereits erwähnt, können Regen und andere Niederschläge Echosignale verursachen, die die gewünschten Zielechos verdecken. Es gibt noch weitere atmosphärische Phänomene, die die Radarleistung beeinträchtigen können.

Die mit zunehmender Höhe abnehmende Dichte der Erdatmosphäre führt dazu, dass die Radarwellen bei ihrer Ausbreitung durch die Atmosphäre gebeugt werden. Dadurch erhöht sich in der Regel der Erfassungsbereich bei niedrigen Winkeln in geringem Maße.

Die Atmosphäre kann „Kanäle“ bilden, die die Radarenergie einfangen und um die Erdkrümmung herumleiten, so dass sie auch in Entfernungen jenseits des normalen Horizonts erfasst werden können. Die Bildung von Kanälen über Wasser ist in tropischen Klimazonen wahrscheinlicher als in kälteren Regionen. Ducts können manchmal die Reichweite eines Radargeräts in der Luft vergrößern, aber in anderen Fällen können sie dazu führen, dass die Radarenergie abgelenkt wird und Regionen unterhalb der Ducts nicht beleuchtet werden.

Dies führt zur Bildung von so genannten Radarlöchern in der Abdeckung. Da sie weder vorhersehbar noch zuverlässig sind, können sie in manchen Fällen eher lästig als hilfreich sein.

Der Verlust von Radarenergie durch atmosphärische Absorption, wenn die Ausbreitung durch die klare Atmosphäre oder Regen erfolgt, ist bei den meisten Systemen, die auf Mikrowellenfrequenzen arbeiten, in der Regel gering.

Interferenzen

Signale von benachbarten Radargeräten und anderen Sendern können stark genug sein, um in einen Radarempfänger einzudringen und Störsignale zu erzeugen. Gut geschulte Bediener werden durch Interferenzen nicht oft getäuscht, obwohl sie sie als störend empfinden können.

Interferenzen können jedoch von automatischen Erkennungs- und Verfolgungssystemen nicht so leicht ignoriert werden. Daher ist in der Regel eine Methode erforderlich, um Interferenzimpulse zu erkennen und zu entfernen, bevor sie in den automatischen Detektor und Tracker eines Radars gelangen.

Elektronische Gegenmaßnahmen (elektronische Kampfführung)

Der Zweck feindlicher elektronischer Gegenmaßnahmen (ECM) besteht darin, die Wirksamkeit militärischer Radargeräte gezielt zu beeinträchtigen. ECM kann bestehen aus

(1) Störsignale, die über die Antenne in den Empfänger gelangen und den Rauschpegel am Eingang des Empfängers erhöhen

(2) Falschzielgenerierung oder Repeater-Jamming, bei dem feindliche Störsender zusätzliche Signale in den Radarempfänger einspeisen, um den Empfänger zu verwirren und ihn glauben zu machen, es handele sich um echte Zielechos

(3) Düppel (chaff), eine künstliche Wolke, die aus einer großen Anzahl winziger metallischer Reflexionsstreifen besteht, die starke Echos über ein großes Gebiet erzeugen, um das Vorhandensein echter Zielechos zu verdecken oder Verwirrung zu stiften, und

(4) Täuschkörper, d. h. kleine, kostengünstige Luftfahrzeuge oder andere Objekte, die dem Radar als echte Ziele erscheinen sollen. Militärische Radargeräte sind auch direkten Angriffen durch konventionelle Waffen oder durch Antistrahlungsraketen (ARMs) ausgesetzt, die Radarübertragungen nutzen, um das Ziel zu finden und es anzuvisieren.

Ein Maß für die Wirksamkeit des militärischen Radars sind die großen Summen, die für Maßnahmen der elektronischen Kriegsführung, ARMs und Tarnkappenflugzeuge ausgegeben werden.

Militärische Radaringenieure haben verschiedene Methoden entwickelt, um feindlicher ECM entgegenzuwirken und die Fähigkeit eines Radarsystems, seinen Auftrag zu erfüllen, zu erhalten. Es sei darauf hingewiesen, dass ein militärisches Radarsystem seinen Auftrag oft zufriedenstellend erfüllen kann, obwohl seine Leistung bei Vorhandensein von ECM nicht so ist, wie sie wäre, wenn solche Maßnahmen nicht vorhanden wären.

Luftfahrt-Radar

Die Radartechnologie ist in der heutigen Luftfahrtwelt von großer Bedeutung. Vor allem in der Luftfahrt wird Radar für die Flugverkehrskontrolle und Navigation eingesetzt. Heute verbessern Wetterradare die Sicherheit in der Luftfahrt und erhöhen die betriebliche Effizienz der gesamten Luftverkehrsbranche.

Im Folgenden erhalten Sie einen ausführlichen Einblick in die Radartechnik und was sie für viele Anwendungen so effektiv macht.

Was ist Radar?

Radar ist ein Akronym für Radio Detecting And Ranging. Es wurde ursprünglich während des Zweiten Weltkriegs entwickelt und eingeführt.

Radar kann sich auf elektronische Geräte beziehen, die das Vorhandensein von Objekten mit Hilfe von reflektierter elektromagnetischer Energie erkennen. Elektromagnetische Energie bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit durch die Luft, etwa mit Lichtgeschwindigkeit (300000 km/s). Diese konstante Geschwindigkeit ermöglicht die Bestimmung der Entfernung zwischen den reflektierenden Objekten und dem Radarstandort durch Messung der Laufzeit der ausgesendeten Impulse.

Unter bestimmten Bedingungen kann ein Radarsystem die Richtung, Höhe, Entfernung, den Kurs und die Geschwindigkeit dieser Objekte messen.

Die Frequenz der für das Radar verwendeten elektromagnetischen Energie bleibt von der Dunkelheit unbeeinflusst und dringt auch in Nebel und Wolken ein. So können Radarsysteme die Position von Flugzeugen, Schiffen oder anderen Hindernissen bestimmen, die für das bloße Auge aufgrund von Entfernung, Dunkelheit oder Wetter nicht sichtbar sind.

Radar funktioniert nach demselben Prinzip wie ein Echo. In der Natur ist ein hervorragendes Beispiel für dieses Echoprinzip die Fähigkeit von Fledermäusen, mit wenig Sehvermögen zu navigieren, indem sie die reflektierten Echos ihrer Rufe nutzen, um die Position von Hindernissen zu bestimmen.

In seiner einfachsten Form trifft die von einem Radarsystem abgestrahlte elektromagnetische Energie auf ein reflektierendes Objekt (das so genannte Ziel) und wird als Echo an einen Empfänger zurückgesendet.

Grundlegendes Radarsystem

Sender – Der Sender erzeugt die zu sendende Funkwelle und moduliert sie, um die Impulsfolge zu bilden.

Antenne – Die Antenne nimmt den Radarimpuls vom Sender auf und gibt ihn in die Luft ab.

Empfänger – Die Empfänger verstärken und demodulieren die empfangenen HF-Signale. Der Empfänger gibt am Ausgang Videosignale aus.

Duplexer – Dies ist ein Schalter, der abwechselnd den Sender oder den Empfänger mit der Antenne verbindet. Sein Zweck ist es, den Empfänger vor der hohen Ausgangsleistung des Senders zu schützen. Während der Übertragung eines ausgehenden Impulses wird der Duplexer für die Dauer des Impulses auf den Sender ausgerichtet. Nachdem der Impuls gesendet wurde, richtet der Duplexer die Antenne auf den Empfänger aus. Wenn der nächste Impuls gesendet wird, wird der Duplexer wieder auf den Sender ausgerichtet. Ein Duplexer ist nicht erforderlich, wenn die Sendeleistung gering ist.

Stromversorgung – Die Stromversorgung liefert die elektrische Energie für alle Komponenten.

Anzeigegerät – Die Hauptfunktion des Anzeigegeräts ist die leicht verständliche visuelle Anzeige der Entfernungen und Peilungen der Radarziele, von denen Echos empfangen werden.

Arten von Radarsystemen

Es gibt zwei Arten von Radarsystemen – Primär- und Sekundärradar. Beide beruhen auf einem Impuls von Radioenergie, der ein Ziel treffen soll.

Wie alle Luftübertragungssysteme arbeitet auch das Radar mit Funkwellen. Das Frequenzspektrum ist breit gefächert und weist in jedem der Frequenzbänder unterschiedliche Eigenschaften auf. Radarsysteme arbeiten im und oberhalb des L-Bandes, d.h. über 1.000 MHz.

PRIMÄRRADAR

Das Primärradar beruht auf Reflexionen oder Echos, die vom Ziel zurück zum Sender gelangen. Es misst dann die Zeit, die vom Aussenden des Impulses bis zu seiner Rückkehr vergeht. Die Richtung des gesendeten Signals gibt die Peilung des Ziels an, während die gemessene Zeitdifferenz die Entfernung angibt, da die Geschwindigkeit der Funkwellen eine bekannte Konstante ist.

Das Primärradar nutzt das Prinzip der HF-Impulstechnik (Hochfrequenz), um die Entfernung und Peilung eines Ziels zu bestimmen. Ein Sender sendet ein Bündel von Impulsen aus, die von allen Objekten, die sich im Pfad der Impulse befinden, reflektiert und gestreut werden. Die reflektierte Energie, die von der Antenne (normalerweise ein Teil der Sendeantenne) zurückgeworfen wird, wird verarbeitet und an eine Kathodenstrahlröhre gesendet.

Primärradar hat viele Verwendungszwecke. In der zivilen Luftfahrt hat Primärradar vier Verwendungszwecke:

Zur Erkennung ungünstiger Wetterbedingungen während des Fluges, d. h. als Wetterradar.

Bei geringer Leistung zur Messung der Entfernung eines Flugzeugs über dem Gelände, d. h. als Funkhöhenmesser.

Bei geringer Leistung auch zur Messung der Höhe eines Flugzeugs über dem Gelände, jedoch unter Verwendung frequenzmodulierter Trägerwellen (FMCW), d. h. als Funkhöhenmesser, Doppler-Navigation.

WETTERRADAR

Ein Wetterradarsystem in Flugzeugen wird eingesetzt, um zu erkennen, ob Ziele (Wolken), die in irgendeiner Form Feuchtigkeit aufweisen. Gebiete mit hoher Feuchtigkeit oder Niederschlagsmenge sind in der Regel mit Turbulenzen verbunden, so dass der Flug durch diese Gebiete nach Möglichkeit vermieden werden sollte. Dies ist durch das Wetterradarsystem möglich.

Ein gepulster Strahl wird von der Antenne ausgesandt, und die Wolken reflektieren einige der Strahlen zurück. Diese zurückgeworfenen Strahlen werden auf einem Farbdisplay als Teil des EHSI angezeigt. Die Farben zeigen die Dichte der Wolke an.

FUNKHÖHENMESSER

Das Funkhöhenmessersystem (RA) misst die vertikale Entfernung des Flugzeugs zum Boden. Die Funkhöhe wird im Flugraum auf den Anzeigeeinheiten (DU) angezeigt. Die Funkhöhe wird mit der Empfänger-Sender-Einheit berechnet, indem das gesendete Signal mit dem empfangenen Signal verglichen wird.

Die Empfänger-Sender-Einheit sendet ein Funksignal aus und empfängt dann das vom Boden reflektierte HF-Signal, um die Höhe des Flugzeugs zu bestimmen.

Die Flugbesatzung und andere Flugzeugsysteme nutzen die Höhendaten im Tiefflug, beim Anflug und bei der Landung. Normalerweise hat dieses System einen Bereich von -12 bis 2500 Fuß.

DOPPLER-NAVIGATION

Die Dopplernavigation ist ein eigenständiges Flugzeugnavigationssystem. Diese Art der Navigation wird hauptsächlich in Drehflüglern eingesetzt. Einige Jahre lang wurde sie auch in Starrflüglern eingesetzt, bevor sie durch die GPS-Navigation (Global Positioning System) ersetzt wurde.

SEKUNDÄRRADAR

Das Sekundärradar arbeitet anders, da es reflektierte Impulse oder Echos vollständig ignoriert. Im Allgemeinen beruht das Sekundärradar darauf, dass das gesendete Signal einen Transponder (auf dem Ziel) aktiviert, der auf das Signal antwortet, indem er Daten an den Sender zurücksendet.

Primärradarsysteme arbeiten nach dem Prinzip eines passiven Echos vom Ziel. Sekundärradarsysteme arbeiten nicht nach dem Echoprinzip, sondern nutzen den Empfang eines Radarimpulses am Zielobjekt, d.h. Flugzeug oder Bodenstation, um eine Impulsantwort von einem Sender im Ziel auszulösen.

Sekundärradar kann über eine größere Reichweite als Primärradar eingesetzt werden, und aus dem ausgelösten Rückimpuls können Informationen über das Zielobjekt gewonnen werden.

Beim Sekundärradar wird das zurückgesendete Signal auf zwei Arten genutzt.

  • SSR – Sekundäres Überwachungsradar
  • DME – Entfernungsmessgerät

1. Sekundäres Überwachungsradar (SSR)

Eine Reihe von Impulsen, die von einer Bodenstation gesendet werden, werden vom Flugzeug empfangen und dekodiert. Das Flugzeug decodiert diese Impulse und nutzt sie, um eine Antwort von einem seiner Bordsysteme auszulösen, das Antwortimpulse auf einer anderen, aber benachbarten Frequenz sendet. Das Bodenradar empfängt das Antwortsignal und bestimmt die Entfernung und Richtung des Flugzeugs auf ähnliche Weise wie das Primärradar. In diesem Fall wird die Bodenstation als Sekundärüberwachungsradar (SSR) bezeichnet.

2. Entfernungsmessgerät (DME)

Das System der Entfernungsmessgeräte (DME) dient der Entfernungsmessung zwischen dem Flugzeug und der Bodenstation im Schrägbereich (Sichtlinie).

Beim DME-System ist das Abfragegerät, der so genannte „Interrogator“, im Flugzeug installiert, und das am Boden befindliche Ziel wird als „Transponder“ oder „Bodenbake“ bezeichnet.

DME wurde von der ICAO als Funkhilfe für die Kurz- und Mittelstreckennavigation genormt. Es handelt sich um eine sekundäre Radarart, die es mehreren Flugzeugen ermöglicht, gleichzeitig ihre Entfernung zu einem Bodenfunkfeuer zu messen. Die Entfernung wird durch Messung der Ausbreitung und Verzögerung eines HF-Impulses bestimmt, der vom Flugzeugsender ausgesendet und nach dem Empfang von der Bodenstation auf einer anderen Frequenz zurückgesendet wird.

Primärradar vs. Sekundärradar

Die Hauptunterschiede zwischen Primär- und Sekundärradarsystemen sind:

Im Gegensatz zum Primärradar erfordert das Sekundärradar die aktive Mitarbeit eines anderen Systems (Transponder).

Die Informationen des Sekundärradars werden in Form einer Gruppe von Impulsen und nicht durch einen einzelnen Impuls ausgetauscht.

Sekundärradar erfordert einen Sender und einen Empfänger – einen am Boden und einen im Flugzeug – es sei denn, es handelt sich um ein Flugzeug-zu-Flugzeug-System.

Macht passives Radar die Notwendigkeit von Tarnkappenlösungen zunichte?

Passives Radar macht die Notwendigkeit von Stealth nicht hinfällig, und bei Stealth geht es nicht nur darum, sich vor Radar zu verstecken, sondern einen breiten Cocktail von Maßnahmen einzusetzen, um die Überlebensfähigkeit drastisch zu erhöhen, indem man die Fähigkeit des Gegners einschränkt, einen zu entdecken und anzuvisieren. Und raten Sie mal, was? Es geht nicht um einen magischen Mantel der Unsichtbarkeit. Das war es nie und wird es nie sein. Und passives Radar ist auch kein magisches Tarnkappen-Erkennungsinstrument.

Im Grunde genommen nutzt das Passivradarkonzept die RF-Strahlung der Umgebung, wie z. B. die Emissionen von Mobilfunkmasten, Fernseh- und Radiosendungen usw., anstelle eines eigenen aktiven Radarsenders und verwendet die Rückmeldungen dieser Signale, um Ziele zu erkennen, die sich durch ein bestimmtes Gebiet am Himmel bewegen. Das Konzept gibt es schon seit langem. Es geht auf die Anfänge des Radars zurück, wobei passive Radare bereits im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Mehrere Waffenhersteller in verschiedenen Ländern haben diese Technologie in den letzten Jahrzehnten in unterschiedlichem Maße weiterentwickelt.

Passives Radarsystem TwInivs, Hensoldt

Es scheint, dass alle paar Jahre ein Artikel für Aufsehen sorgt, in dem erklärt wird, dass die Tarnkappentechnologie aufgrund von Fortschritten bei passiven Radarsystemen ungültig sein könnte. Normalerweise werden diese Artikel mit der Bedrohung de jour – Iran, Russland, China usw. – verpackt. Ähnliche Behauptungen werden heute in Artikeln über Niederfrequenz- und Quantenradar-Technologie aufgestellt.

Hensoldts eigene Behauptungen sind über ein Jahr alt und kamen zu einer Zeit, als Deutschland den Kauf der F-35 als Ersatz für seine Tornado-Kampfflugzeuge erwog. Aber alles, was mit dieser Art von Thema zu tun hat, scheint eine unangebrachte Hysterie auszulösen, und wenn dann auch noch die F-35 im Mittelpunkt des Interesses steht, ist es unausweichlich, dass es die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Im Laufe der Jahre hat das passive Radar den Nutzen der Tarnkappentechnologie aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht geschmälert. Erstens bedeutet die bloße Entdeckung von etwas Unbekanntem in der Nähe noch nicht, dass das Ziel genau klassifiziert oder bekämpft werden kann. Mit anderen Worten: Passivradar liefert in den meisten Fällen keine Telemetriedaten von Gefechtsqualität für den Einsatz von Waffen. Es ist ein Aufklärungsinstrument, das in erster Linie dazu dient, anderen, traditionelleren Sensoren Hinweise zu geben.

Mit anderen Worten, es könnte dazu verwendet werden, andere Luftverteidigungssensoren, wie Such- und Feuerleitradare, auf einen Bereich des Himmels zu lenken, in dem sich das Objekt zu befinden scheint. Dies ist eine lohnenswerte Fähigkeit, da einige dieser Sensoren möglicherweise in der Lage sind, das Flugzeug besser zu verfolgen, insbesondere wenn sie ihre Taktik ändern, weil sie wissen, dass sie nach einem schwer zu beobachtenden Ziel suchen. Wenn man jedoch bedenkt, dass Tarnkappenflugzeuge so optimiert sind, dass sie sich der Entdeckung durch die von diesen Radargeräten verwendeten Radarbänder entziehen, vor allem unter bestimmten Gesichtspunkten, kann es ein vergebliches Unterfangen sein, ihre Strahlen einfach auf einen bestimmten Bereich des Himmels zu richten. Dies gilt vor allem dann, wenn sich das Tarnkappenziel in erheblicher Entfernung von diesen Sensoren und in einem günstigen Winkel zu ihnen befindet. Und selbst wenn eine Verfolgung möglich wäre, würde sie wahrscheinlich nur sporadisch erfolgen und nicht lange genug andauern, um Waffen auf das Ziel zu richten. 

Sobald diese Sensoren vom passiven Radarsystem geortet werden, weiß das gesuchte Flugzeug sehr wohl, dass dies geschieht, und wird seine Flugroute ändern und fortschrittliche elektronische Kriegsführung einsetzen, um diese Radarsysteme zu verwirren, zu täuschen oder zu blenden. Diese aktiven Sensoren verraten ihren Standort, indem sie Signale aussenden, so dass das Flugzeug oder andere Plattformen, mit denen es vernetzt ist, sich auch dafür entscheiden könnten, einige oder alle dieser bedrohlichen Sensoren zu zerstören, wenn sie eine unmittelbare Bedrohung für seine Mission darstellen oder wenn es die Aufgabe des Flugzeugs selbst ist, dies zu tun. Wenn also das passive Radar seine Aufgabe erfüllt und andere aktive Sensoren mit höherer Genauigkeit auf das Zielgebiet aufmerksam macht, besteht die Gefahr, dass diese Sensoren zerstört werden.

Der Vorteil des passiven Radars, auch gegenüber seinen aktiven Gegenstücken, besteht darin, dass es keine Strahlung aussendet, die seinen Standort oder auch nur die Tatsache, dass es sich in der Region befindet, verrät. Das bedeutet, dass es sehr schwer aufzuspüren und zu zerstören ist. Das heißt, solange es keine Informationen an andere Luftverteidigungsknotenpunkte sendet, z. B. um Feuerleit- und/oder Suchradare anzusteuern, wenn es dies tut, ohne über eine feste Leitung mit ihnen verbunden zu sein. In den meisten Fällen würde sich das passive Radar, wenn es mit den anderen Sensoren fest verdrahtet wäre, ohnehin in einer festen Position oder in der Nähe dieser Systeme befinden, was es ebenfalls angreifbar macht.

Die Verwundbarkeit eines integrierten Luftverteidigungsknotens, der über Funk mit einem anderen kommuniziert, hängt davon ab, welche Art von Datenverbindung und die dazugehörige Hardware verwendet wird. Unabhängig davon ist dies ein sehr wichtiger Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt.

Passive Radargeräte sind ebenfalls auf die dichte HF-Strahlung Dritter angewiesen, um ein Medium zu nutzen, in dem getarnte Flugzeuge entdeckt werden können. Ihr Einsatz in sehr abgelegenen Gebieten wäre also problematisch, wenn nicht sogar völlig nutzlos.

Da die Strahlungsintensität von den Betreibern nicht kontrolliert werden kann, ist das System von der RF-Umgebung abhängig, in der es sich befindet. Dies schränkt ein, wie und wo das System effektiv eingesetzt werden kann. Selbst dann sind die Reichweite und die Wiedergabetreue begrenzt.

In der deutschen Passivradar-Geschichte gibt das Unternehmen beispielsweise an, zwei fliegende F-35-Flugzeuge geortet zu haben, doch zu diesem Zeitpunkt hatten die F-35-Flugzeuge ihre Transponder eingeschaltet und unterhielten sich auf den Frequenzen der Flugsicherung (und strahlten ihre eigene HF-Energie aus). Möglicherweise hatten sie sogar ihre Radargeräte in den Grundmodi eingeschaltet. Sie flogen außerdem mit ihren am Rumpf befestigten Radarreflektoren und mit ihrem Flugzeug in einer Nicht-Kampfkonfiguration und einem Software-Modus. Die Bediener kannten auch die lokale HF-Umgebung sehr gut und wussten, wie sie das System optimieren mussten, um Flugzeuge zu erkennen, von denen sie bereits wussten, dass sie dort sein würden. Selbst unter diesen nahezu idealen Bedingungen konnten sie die Flugzeuge nach eigenen Angaben über eine Entfernung von etwa 90 Meilen verfolgen. Das ist eine beträchtliche Entfernung, aber keineswegs ein Hinweis darauf, welche Reichweiten unter tatsächlichen Kampfbedingungen möglich wären, und zwar selbst dann, wenn sie eine unangekündigte, emissionsarme, kampfkonfigurierte, für die elektronische Kriegsführung geeignete F-35 überhaupt sehen würden.

DoD

Passive Radarsysteme können am leistungsfähigsten sein, wenn sie mit einem fortschrittlichen Infrarot-Such- und Verfolgungssystem kombiniert werden. Dies könnte eine präzisere sekundäre Zielerfassung für alles ermöglichen, was das passive Radar in seinem Sichtfeld sieht. Es könnte auch Klassifizierungsdaten und sogar Informationen zum Waffeneinsatz liefern. IRSTs, vor allem solche, die am Boden montiert sind, haben jedoch selbst erhebliche Einschränkungen, vor allem in Bezug auf Reichweite und Genauigkeit, die stark von den Umgebungsbedingungen abhängen können, ganz zu schweigen von der Abtastgeschwindigkeit.

Die Fähigkeit, Kampfflugzeuge auf potenziell interessante Ziele zu lenken, die von normalen Radargeräten nicht erfasst werden, ist eine weitere potenziell wichtige Anwendung für ein solches System. Das bedeutet jedoch, dass Kampfflugzeuge in der Luft oder in der Nähe in Alarmbereitschaft sein müssen, damit ein solches Konzept funktioniert.

Der Punkt ist also, dass passive Radare ihren Platz in einem fortschrittlichen integrierten Luftverteidigungssystem haben. Ihre Fähigkeiten sind jedoch begrenzt und weitgehend unterstützend. In dem Maße, wie sich die Computerverarbeitung weiter verbessert, wird sich auch ihre Fähigkeit verbessern, Ziele aus dem Chaos des elektromagnetischen Spektrums in bewohnten Gebieten herauszufiltern, und damit auch die Gesamtfähigkeit des IADS. Auch die Umstellung von bistatischen Passivradar-Konfigurationen wie TwInivs auf multistatische Systeme mit über große geografische Gebiete verteilten Arrays dürfte robustere Fähigkeiten bieten.

Schließlich könnte man sich vorstellen, dass die Verarbeitungsleistung und die Komplexität dieser Systeme so komplex werden, dass sie eine Infrarot-Zielsuchrakete in das richtige Gebiet bringen könnten, um möglicherweise ein getarntes Flugzeug zu erfassen. Dies wäre so etwas wie der „Heilige Gral“ der passiven Boden-Luft-Bekämpfung über große Entfernungen, bei der überhaupt kein aktives Radar verwendet wird. Allerdings wäre eine Datenverbindung zwischen der Rakete und dem passiven Radarsystem erforderlich. Die Wahrheit ist jedoch, dass sich die Raketen, die einen solchen Einsatz unterstützen könnten, zum jetzigen Zeitpunkt größtenteils noch im Konzeptstadium befinden oder nur in sehr begrenzten Stückzahlen eingesetzt werden, und dass die passiven Radare, die in der Lage sind, hochwertige Telemetriedaten für sie zu liefern, größtenteils nur eine Idee und nicht Realität sind. Außerdem verfügen Flugzeuge wie die F-35 über fortschrittliche Raketenwarnsysteme, die die Rakete, die auf sie zusteuert, immer noch erkennen können, und es können verschiedene Formen von Infrarot-Gegenmaßnahmen und sogar Hard-Kill-Systeme eingesetzt werden.

Vor allem wird hier von einem perfekten Szenario ausgegangen, in dem eine Vielzahl von HF-Emissionen in den Himmel gepumpt wird. Eine Möglichkeit, die Wirksamkeit dieser Systeme drastisch zu beeinträchtigen, besteht darin, die kommerziellen HF-Sender zu treffen, die sie ermöglichen. Oftmals ist dies ohnehin der erste Schritt in einer Luftkampagne. In der Tat stellen viele dieser Systeme in Kriegszeiten ihren Sendebetrieb ein.

Insgesamt ist passives Radar also keine Fähigkeit, die die Tarnkappe außer Kraft setzt. Zumindest nicht in nächster Zeit, und wahrscheinlich auch nicht in absehbarer Zukunft, wenn überhaupt. Vielmehr wird die Tarnkappenfunktion dadurch noch wichtiger, da sie es den Flugzeugen ermöglicht, den Radaranlagen auszuweichen, mit denen sie angegriffen werden, wenn das passive Radar ihre Anwesenheit feststellt.

USAFE

Wie ich bereits mehrfach erklärt habe, ist die Tarnkappentechnologie kein monolithisches „Ding“, das Flugzeuge verschwinden lässt. Es handelt sich um einen breit gefächerten Maßnahmencocktail, der die Formgebung der Flugzeugzelle, Verbundwerkstoffstrukturen, radarabsorbierende Materialien, Radar- und Kommunikationsanlagen mit geringer Abfangwahrscheinlichkeit, die Abschwächung von Infrarotsignaturen, ein verbessertes Situationsbewusstsein, hochwertige Aufklärungsergebnisse, eine auf diesen Erkenntnissen basierende Missions- und Routenplanung, die Zerstörung und Unterdrückung der gegnerischen Luftabwehr, den Einsatz maßgeschneiderter Taktiken, die Auswahl der Munition und heute mehr denn je die elektronische Kriegsführung umfasst. Alle diese Elemente und noch mehr werden mit den Leistungs- und Missionszielen abgeglichen. Selbst wenn die besten dieser Elemente optimal eingesetzt werden, bedeutet dies nicht, dass ein Flugzeug für das Radar unsichtbar ist, sondern nur, dass es in einem bestimmten Bereich und unter einem bestimmten Aspekt für einen bestimmten Bedrohungssensor weit weniger auffindbar ist. Und nur weil ein getarntes Flugzeug kurzzeitig entdeckt werden kann, heißt das noch lange nicht, dass es auch erfolgreich bekämpft werden kann.

Bei der F-35 wurde die traditionelle Tarnkappentechnologie durch andere Fähigkeiten ergänzt, nämlich elektronische Kampfführung und verbessertes Situationsbewusstsein, um ihre Überlebensfähigkeit in vielen Bedrohungsszenarien zu gewährleisten, denen sie in den kommenden Jahren ausgesetzt sein könnte. Und auch heute noch, egal was die USAF-Machthaber in großen öffentlichen Reden verkünden, gibt es Orte, an die die F-35 nicht vordringen würde, ohne die IADS-Faust des Feindes erheblich zu beeinträchtigen. Dafür gibt es Abstandsmunition, die auch das feindliche Luftverteidigungsnetz stören kann.

Über die F-35 hinaus werden künftige Kampfflugzeuge sehr unauffällige Designkonzepte verwenden, die es ihnen ermöglichen, HF-Energie über eine weitaus größere Anzahl von Bändern zu dämpfen. Zusammen mit fortschrittlichen radarabsorbierenden Beschichtungen und Strukturen wird sich dies sogar auf die Wirksamkeit passiver Radargeräte auswirken. Ihre Selbstverteidigungssysteme werden auch kinetisch und laserbasiert sein. Das heißt, wenn sie entdeckt werden, werden die Raketen es schwer haben, ihr Ziel zu erreichen und einen Treffer zu landen.

Passivradar ist also nichts, was die Notwendigkeit von Tarnkappentechnologien, einschließlich schlecht sichtbarer Formen, Strukturen und Beschichtungen von Kampfflugzeugen, überflüssig machen würde. Es hat jedoch das Potenzial, eine immer wichtigere Komponente in einem hochgradig vernetzten, integrierten Luftverteidigungssystem zu werden. Sie ist nur eine weitere Facette des sich ständig erweiternden Bereichs des Luftkampfes und der Maßnahmen und Gegenmaßnahmen, auf die er sich stützt.

Letztlich sind weder passives Radar noch Tarnkappentechnologie magisch. Die Wahrheit ist, dass die Seite mit dem besten Zauberbuch, nicht dem besten Einzelzauber, die größten Chancen hat, die Luftkriege der Zukunft zu gewinnen.

BERUFSPILOT: WETTERRADARREGELN

Wie kommt es, dass Düsenflugzeuge bei fast allen Wetterbedingungen zuverlässig fliegen? Leistung und Ausrüstung sind zwei wichtige Gründe.

NEXRAD

Das Radar der nächsten Generation misst Niederschlag und Wind. Das Radar sendet einen Energiestoß aus, und wenn er auf ein Objekt (Regentropfen, Schneeflocke) trifft, werden die Radarwellen gestreut. Ein Teil der gestreuten Energie wird zum Radar zurückgelenkt. Die Bewegung von Objekten auf das Radar zu oder von ihm weg gibt Aufschluss über die Windgeschwindigkeit.

Die Leistung eines Düsenflugzeugs ermöglicht es ihm beispielsweise, schnell durch Vereisungsschichten aufzusteigen, so dass vereiste Düsenflugzeuge nur selten vorkommen. Selbst vereiste Jets verfügen über zuverlässige Möglichkeiten, die Vereisung in Form von beheizten Oberflächen wie Vorderkanten, Triebwerkseinlässen, Windschutzscheiben usw. abzubauen. Ein weiterer großer Vorteil von Jets ist das Wetterradar zur Vermeidung von Unwettern.

Wetterradar gibt es schon seit Jahrzehnten, und seit den 1970er Jahren wurde es so weit miniaturisiert, dass es auch in größeren Leichtflugzeugen der allgemeinen Luftfahrt eingesetzt werden kann. Es liefert ein Echtzeitbild des Wetters. Nexrad-Bilder, die per Datenverbindung an die Anzeigen im Cockpit übertragen werden können, stellen eine neuere Technologie dar, die zwar vorteilhaft ist, aber eine potenziell gefährliche Verzögerung zwischen dem Zeitpunkt der Aufnahme des Bildes und dem Zeitpunkt, zu dem es verarbeitet wird und die Instrumententafel erreicht, aufweist. Der Nexrad-Datenlink ist zwar ein großartiges Instrument, eignet sich aber nicht, um Gewitter aus nächster Nähe zu beobachten. Radar ist das Mittel der Wahl, aber auch es hat seine Grenzen.

Es ist klug, das Wetterradar als Wasserdetektor zu betrachten. Es zeigt nur Niederschlag an, und flüssiger Niederschlag wird am effektivsten reflektiert. Gefrorener Niederschlag wie Schnee und Eis/Hagel wird möglicherweise gar nicht angezeigt. Radar verwendet einen Empfänger/Sender. Er sendet einen Energiestrahl aus, der zu einem Empfänger zurückreflektiert wird. Dieser wird in ein Bild auf einem Bildschirm übersetzt. Radar zeigt Land an, aber keine Gewässer. Aber habe ich nicht gerade gesagt, dass Radar ein Wasserdetektor ist? Land reflektiert Energie zurück zum Empfänger, während Wasserflächen die gesendete Energie ins Unendliche abprallen lassen. Wasserflächen werden als leeres Signal angezeigt.

Es ist klug, das Wetterradar als einen Wasserdetektor zu betrachten. Es malt nur Niederschlag, und flüssiger Niederschlag reflektiert am effektivsten.

Die Neigungssteuerung ist der Schlüssel zum Betrieb des Radars. Die meisten modernen Radargeräte verfügen über eine automatische Neigungsfunktion, aber es gibt Zeiten, in denen Sie die automatische Neigung nicht nutzen möchten. Diejenigen, die ältere Radargeräte besitzen, haben keine andere Wahl, als die Neigungsfunktion manuell zu bedienen. Die Neigungsfunktion richtet den Radarstrahl nach oben oder unten, um den Niederschlag zu analysieren. Das funktioniert auch am Boden. Machen Sie sich Sorgen wegen der Dunkelheit am Ende der Landebahn? Richten Sie Ihre Nase darauf, neigen Sie den Strahl nach oben und werfen Sie einen Blick darauf.

Die Größe der Radarschüssel ist entscheidend dafür, wie gut das System funktioniert. Während GA-Flugzeuge eine Schüssel von der Größe eines Esstellers haben, kann die Nase eines Verkehrsflugzeugs eine Radarschüssel von der Größe eines Esstisches aufnehmen. Je größer die Schüssel ist, desto mehr Energie kann sie senden und empfangen. Dies führt zu einer besseren Erkennung und einer besseren Reichweite und ist ein Grund, warum Verkehrsflugzeuge viel besser in der Lage sind, Gewitter zu umfliegen. Das Radar in der Boeing 737, die ich fliege, kann zuverlässig das Wetter in einer Entfernung von 200 Seemeilen oder mehr anzeigen. In der Beechcraft Bonanza und der Cessna P210, die ich früher geflogen bin, war das kleine Radar, das in einer Halterung auf dem Flügel untergebracht war, je nach den Bedingungen nur bis zu einer Entfernung von etwa 40 nm zuverlässig. Leichte Twins, Turboprops und Geschäftsflugzeuge sind mit immer größeren Schüsseln ausgestattet, die Stürme besser aufspüren können.

Jedes Radargerät ist anfällig für eine Gefahr, die als Abschwächung oder Abschattung bekannt ist. Dies tritt auf, wenn die Energie des Radars von näher gelegenen Wettern absorbiert wird, wodurch Stürme, die weiter entfernt liegen, effektiv abgeschattet werden. Die Abschattung wird als Ursache dafür angesehen, dass mehrere Flugzeuge in Gewitter hineinflogen und nicht wieder herauskamen. Ich erinnere an den Absturz der Southern Airways 242 im Jahr 1977. Bei diesem Absturz wurden die Piloten durch einen Radarschatten in den schlimmsten Teil des Gewitters gelockt, wobei Regen und Hagel so stark waren, dass beide Triebwerke der DC-9 ausfielen, was zu einer Notlandung mit vielen Todesopfern führte.

Bei der Analyse von Unwettern ist es oft am besten, in die Ferne zu schweifen, um sich ein genaues Bild von dem zu machen, was man vor sich hat. Wenn Sie einen Sturm in 40 Meilen Entfernung in der 50-nm-Entfernungseinstellung betrachten, vergessen Sie nicht, in die 100-nm-Entfernungseinstellung zu gehen, um zu sehen, was dahinter liegt – dort könnte eine potenzielle Falle lauern. Sichelförmige oder gefiederte Zellränder könnten auf Abschattungen hindeuten. Seien Sie also vorsichtig und ziehen Sie andere Quellen heran, um ein vollständigeres Bild zu erhalten, oder fragen Sie die Flugsicherung.

Oft können auch Pilotenberichte von anderen Flugzeugen ein besseres Bild vermitteln. Ich erinnere mich, wie ich vor Jahren auf einen Flughafen in Südflorida flog, auf dem ein großer, fetter roter Fleck direkt im Anflug geparkt war. Er sah hässlich aus, aber wir sahen keine Blitze. Wir hatten keinen Blitzdetektor wie z. B. ein Stormscope an Bord. Ich bat den Fluglotsen, einen Pirep des vorausfliegenden Flugzeugs einzuholen, der zurückmeldete, dass es sich um eine starke Regenzelle ohne Konvektion handelte – bis jetzt. Sein Bericht war korrekt, und wir bekamen eine kostenlose Mückenwäsche.

Wie bei so vielen Dingen in der Luftfahrt kommt es darauf an, die Grenzen des eigenen Flugzeugs und seiner Ausrüstung zu erkennen. Nur weil Ihre leichte Twin über Radar, Blitzortung und ein Sirius/XM-WX-System auf King-Kong-Niveau verfügt, heißt das nicht, dass Sie das Wetter so herausfordern können wie ein Verkehrsflugzeug. Selbst mit dem besten Radar werden auch die Profis verheizt.

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